Primetals wieder auf Erfolgskurs

Das Linzer Unternehmen Primetals, die frühere Siemens VAI, scheint nach stürmischen Zeiten wieder in ruhigere Gewässer gefunden zu haben. Wechselnde Eigentümer und ein Sparkurs hatten dem Unternehmen hart zugesetzt.

Wenn die Schlote in China rauchen, klingeln bei Primetals Technologies die Kassen. Denn die chinesische Stahlindustrie produziert zwar Unmengen an Stahl, aber auch giftige Abgase, die verheerende Umweltschäden anrichten. Vorstand Heiner Röhrl sagt: "Ich habe einen guten Kunden in China, und wenn ich den frage, wie denn das Wetter in China sei, dann sagt er: So wie in Linz vor 30 Jahren. Und das ist eine der Chancen die wir haben, dass wir sehr viel ressourcenschonender mit der Umwelt umgehen, und das ist ein Geschäft für uns.“

Gießen und Walzen gekoppelt

Bei den in Linz entwickelten ESP-Anlagen sind das Gießen und das Walzen des Stahls gekoppelt. Das soll deutlich weniger Emissionen verursachen und den Energieverbrauch reduzieren - was die Anlagen laut dem Unternehmen in Asien zu einem Verkaufsschlager macht. Einer der größten chinesischen Stahlproduzenten hat allein fünf dieser Anlagen gekauft. Kostenpunkt: 500 Millionen Euro.

Wirtschaftliche Achterbahnfahrt hinter sich

Dass Primetals überhaupt in der Lage ist, sich am chinesischen Markt zu behaupten, ist alles andere als selbstverständlich - hat die frühere VAI doch eine Achterbahnfahrt hinter sich. Voestalpine, VA Tech, Siemens und nun der japanische Mitsubishi-Konzern - Eigentümerwechsel und die damit verbundenen Veränderungen haben das Unternehmen hart mitgenommen.

Nun erhofft man sich durch das Geschäft in Asien klingende Kassen. Was nach einem harten Sparkurs und Entlassungen wohl vor allem am Standort Linz eine lang herbeigesehnte Abwechslung wäre.