Millioneninvestition in Brauerei Hofstetten

Die älteste Brauerei in Österreich steht in St. Martin im Mühlkreis: die Brauerei Hofstetten. Produziert werden dort sehr viele Spezialbiere. Jetzt wurden 1,5 Millionen Euro in die Modernisierung der Anlage investiert.

In einem alten Mühlviertler Dreikanter findet man sie auf halbem Weg zwischen Linz und Rohrbach: die Brauerei Hofstetten. 800 Jahre ist das Gebäude alt, seit fast 600 Jahren wird hier Bier gebraut - in Österreichs nachweislich ältester Brauerei. Seit fünf Generationen - seit 1847 - braut hier die Familie Krammer. Peter führt heute das Familienunternehmen in den historischen Mauern. Drinnen aber ist alles jung, innovativ und vollautomatisiert.

Brauerei Hofstetten Craftbeer Bier

Brauerei Hofstetten

Neues Sudhaus kleiner gemacht

1,5 Millionen Euro hat Peter Krammer in ein neues Sudhaus investiert, und er hat das neue kleiner gemacht, wie er sagt: „Das alte Sudhaus aus dem Jahr 1929 hatte eine Ausschlagsmenge von 4.000 Liter, das neue hat nur mehr 2.000 Liter. Das kommt daher, weil wir über 16 Sorten Bier im Jahr brauen. Das ist mit dem kleinen Sudhaus viel besser, und auch das Bier ist frischer.“

In den alten Mauern der Brauerei reifen stets neue Ideen. Man experimentiert gerne mit sogenannten Craftbieren. Bier, das noch in reinem Handwerk mit neuen, ungewöhnlichen Zutaten und Methoden gebraut wird, so Krammer, der seit fast 20 Jahren ein Craftbier-Pionier ist. Neben den traditionellen Sorten wie Pils oder Märzen brauen er und sein Braumeister Markus Thaller noch ein Dutzend außergewöhnlicher Biere - Kürbisbier, Honigbiere oder ausgefrorenes Bockbier.

Brauerei Hofstetten Craftbeer Bier

Brauerei Hofstetten

100 Jahre alte Bottiche und Kessel

Gebraut wird nicht nur in der vollautomatischen neuen Anlage sondern auch im alten Sudhaus, das Peter Krammer trotz Umbaus erhalten hat. Mindestens einmal im Monat sind die 100 Jahre alten Bottiche und Kessel noch in Betrieb. Und weil eben nicht nur Innovation sondern auch Tradition in Hofstetten groß geschrieben wird, läuft einen Stock darüber, unter dem Dach, sogar noch die alte Malzmühle.

Brauerei Hofstetten Craftbeer Bier

Brauerei Hofstetten

Ehemaliger Wall Street-Banker braut eigenes Bier

800.000 Liter Bier braut man in Hofstetten pro Jahr. Und man braut auch für andere. Für jene, die Ideen aber keine eigene Anlage haben. Daniel Dean etwa ist Amerikaner, war 20 Jahre Investmentbanker an der Wall Street, dann Bankmanager in Wien. Bis er vor kurzem ausgestiegen ist und sich dem Bierbrauen verschrieben hat: „Ich war lange Zeit Hobbybrauer für meine Familie und für Freunde. Ich habe meine eigenen Rezepte entwickelt, verfeinert und danach zuhause gebraut. Das ist meine Leidenschaft.“

Heute produziert Daniel Dean im Mühlviertel sein eigenes Bier, „Non Grata" heißt seine Marke, so Dean: „Sie sind anders als die meisten Craftbiere, nicht dunkel, bitter und stark. Ich orientiere mich mehr am Geschmack der Österreicher: Pilsner, Lager, Helles und Märzen. Später einmal Weißbier und dann Spezialbiere, die für die meisten völlig neu sein werden.“

Brauerei Hofstetten Craftbeer Bier

Brauerei Hofstetten

Besondere Fruchtnoten und Hopfenaromen

Daniel Deans Biere sind höchst spannende Geschmackserlebnisse mit besonderen Fruchtnoten und Hopfenaromen. Derzeit verkauft er sein Bier direkt in Hofstetten, über Online-Versand und in Geschäften und Lokalen in Wien. In zwei Jahren, so sagt er, möchte er dort seine eigene Brauerei bauen. Genauso eine Anlage wie in Hofstetten. Darum schaut er Peter Krammer derzeit ganz genau über die Schulter.

Export nach USA, Deutschland oder Dänemark

Der Markt für das Bier aus Hofstetten wächst. Verkauft wird es nicht nur direkt an der Rampe und im Brauereishop, in Geschäften und Lokalen im Mühlviertel - sondern Peter Krammer exportiert seine Biere inzwischen auch in die USA, Deutschland und ganz neu nach Dänemark sowie Norwegen. Die Nachfrage steigt - und in Hofstetten ist man sicher: die Millioneninvestition wird sich bald rechnen.

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