„Die Gerechten“ am Theater Phönix

„Gibt es den gerechten Mord?“ Mit dieser Frage und dem Stück „Die Gerechten“ des französischen Autors und Philosophen Albert Camus startet das Theater Phönix am Donnerstag in seine neue Saison.

Das Stück „Die Gerechten“ von Albert Camus feierte 1949 in Paris Uraufführung, dennoch hat es bis heute nichts an seiner Aktualität eingebüßt. Geht es doch um die Frage, in wie weit der Einsatz von Gewalt im Kampf um die Gerechtigkeit gehen darf.

Anschlag auf Großfürst misslingt

„Die Gerechten“ spielt im Russland des Jahres 1905. Eine Terrorzelle plant einen Bombenanschlag auf den russischen Großfürsten Sergej. Der erste Anschlag misslingt, weil sich einer der Gruppe weigert, die Bombe zu werfen, als er sieht, dass sich Kinder im Wagen des Großfürsten befinden. Daraufhin brechen hitzige Diskussionen zwischen den Attentätern aus, was erlaubt sei, um der Revolution zu dienen, ob unschuldige Kinder geopfert werden dürften oder ob der Zweck die Mittel heiligt.

Die Gerechten Albert Camus Theater Phönix

Theater Phönix/Ursula Schmitz

Die Motive der Revolutionäre

Das Stück selbst beruht auf wahren Tatsachen, Camus hat aber die verschiedenen Motive der Revolutionäre noch weiter entwickelt, so die Dramaturgin Silke Dörner: „Er hat aber nicht einfach nur den Tatbestand nacherzählt, sondern er hat dem auch eine ganz eigene Kontur gegeben, indem er besonderen Wert darauf gelegt hat, die verschiedenen Motive zu entwickeln. Weshalb sind sie in der Gruppe, was treibt sie an, oder wo kommen sie her?“

Liebe und Hass

Für Regisseurin Anke Salzmann spielen neben den ideologischen Diskursen des Stücks vor allem Liebe und Hass der einzelnen Attentäter die größten Rollen. Zudem die unterschiedlichen Wege zum Hass, so Salzmann: "Was passiert mit jemandem, der aus welchen Gründen auch immer keine Chancen für sich und auf ein lebenswertes Leben sieht, oder keine Chance hat, seine Liebe zu leben? Also die unterschiedlichen Motivationen dieser fünf jungen Menschen, die wir im Stück kennen lernen, sind für mich das Hochinteressante. Also, dass man sehen kann, dass es eine Gruppe ist, aber wie viel Widersprüchliches sich in dieser Gruppe findet.“

Die Gerechten Albert Camus Theater Phönix

Theater Phönix/Christian Herzenberger

Markus Hamele, Felix Rank, Anna Maria Eder, David Fuchs, Marion Reiser

„Serviceoffensive“ im Theater Phönix

Am Donnerstag feiern „Die Gerechten“ Premiere im Linzer Theater Phönix, indem übrigens derzeit noch fleißig am neu gestalteten Foyer gearbeitet wird. Denn derzeit laufe eine „Serviceoffensive“, so der künstlerische Leiter des Theater Phönix, Harald Gebhartl. So wird es mit einem neuen Kartenbestellsystem demnächst auch möglich sein, Platzkarten per Internet zu Hause zu reservieren und auszudrucken.

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