VW will sich gegen Sammelklagen wehren

Man werde sich mit allen rechtlichen Mitteln zur Wehr setzen, sagte VW-Vorstandsvorsitzender Mathias Müller am Dienstag bei einer Veranstaltung in Linz auf die Frage, wie er denn die Ankündigung möglicher Sammelklagen in Europa wegen des Dieselskandals bewerte.

Die für den Konsumentenschutz zuständige EU-Kommissarin Vera Jurova hatte zu Wochenbeginn angekündigt, dass die EU-Kommission bei Sammelklagen von europäischen Verbrauchern gegen Volkswagen helfen wolle. Jurova will dahingehend auch Gespräche mit dem Autokonzern führen. VW-Chef Müller sagte dazu: „Wir sind offen für alle Gespräche. Wir sind an dieser Stelle kooperativ und konstruktiv. Aber, ehrlich gesagt, auch immer unter der Berücksichtigung lokaler, also regionaler, gesetzlicher Rahmenbedingungen. Und nicht, was sich ein einzelner wünscht.“

„Fundamentale Unterschiede zur USA-Gesetzgebung“

Letztendlich sei es Sache der Gerichte, zu entscheiden, ob Schadenersatzansprüche gerechtfertigt seien oder nicht, so Müller. Und das je nach nationalem Recht: „Wenn man die europäische Gesetzgebung betrachtet und sie mit der aus den USA vergleicht, dann gibt es da fundamentale Unterschiede.“ Auf die Frage, ob er Sammelklagen aus Europa fürchte, sagte Müller: „Ich respektiere das und kann nichts dagegen machen. Aber wir werden uns natürlich mit allen gebotenen rechtlichen Mitteln dagegen zur Wehr setzen.“

„Krise zum Konzernumbau nützen“

Bei der Veranstaltung der Raiffeisen-Landesbank und der deutschen Handelskammer in Österreich kündigte der VW Chef an, die Krise zu einem Umbau des Konzerns nutzen zu wollen und nannte als Schwerpunkte die Themen Elektromobilität und Autonomes fahren.