Hallstatt überlegt Besucherobergrenze

Hallstatt hat ein außergewöhnliches Problem - die UNESCO-Welterbestätte wird von zu vielen Touristen besucht. Der Ansturm bringe Lärm, Stau und verparkte Hauseinfahrten. Jetzt wird über eine Obergrenze an Tagesgästen diskutiert.

„Probleme bereitet der Tagestourismus“, räumt der Hallstätter Vizebürgermeister Alfred Gamsjäger (SPÖ) ein. Am 14. August haben sage und schreibe 81 Autobusse Tagesgäste in die kleine Gemeinde chauffiert. Pro Jahr kommen zwischen 600.000 und 700.000 Personen nach Hallstatt. Das sind durchschnittlich 1.800 Personen pro Tag.

„Grenze der Belastbarkeit ist erreicht“

In den Sommermonaten drängen sich zu Spitzenzeiten Tausende Besucher durch das Ortszentrum der rund 750 Einwohner Gemeinde. Aber nicht nur das: Ihre An- und Abreise sorgt regelmäßig für Verärgerung, wie Friedrich Idam, Gemeindevorstand Bürgerliste Bürger für Hallstatt, sagt: „Es sind natürlich die Betroffenen, die Tag für Tag diesen Lärm und diese Abgasbelastung aushalten müssen, nicht glücklich über diese Situation. Die Grenze der Belastbarkeit der Bevölkerung ist erreicht.“

Beschränkungen für Busse gefordert

Die Bürgerliste fordert eine Obergrenze für Tagesgäste. Zwar solle kein Besucher abgewiesen werden, aber man brauche Beschränkungen bei den Bussen, die nach Hallstatt fahren dürfen, und die Busparkgebühr solle von derzeit 20 Euro auf 100 bis 200 Euro angehoben werden. Die Besucher sollen auch vermehrt mit Bahn und Schiff anreisen, so Idam, der einen soliden Diskussionsprozess fordert.

Gespräche im Herbst

Vizebürgermeister Gamsjäger spricht sich ebenfalls für ein neues Konzept aus: „Uns fehlt zurzeit eine konkrete Lösung, wie wir das richtig behandeln können, damit die Gäste in Zukunft nicht mehr in solchen Scharen zu uns kommen. Wir werden im kommenden Herbst in einem größeren Gremium zusammensitzen, um eine Lösung zu finden.“

300.000 Euro für Parksystem

Es sei bereits beschlossen, dass in die Verbesserung des Parksystems 300.000 Euro investiert werden. Die Medaille hat natürlich auch eine glänzende Seite. Die Geschäfte laufen in Hallstatt derzeit so gut wie nie, so Gamsjäger.