Ehepaar aus Haid überlebt Erdbeben in Italien

Die italienische 2.600-Einwohner-Gemeinde Amatrice ist vom Erdbeben zerstört worden. Johannes und Tanja Pögl, Professoren an der Pädagogischen Hochschule Linz, verbrachten diese Nacht in Amatrice.

„Wir haben auf einem freien Platz, gleich neben der Kirche geparkt. In der Stadt war ein Fest mit Essen, Musik und allem, was man sich unter italienischer Lebensart vorstellt“, sagte das Ehepaar aus Haid/Ansfelden im Interview mit dem ORF Oberösterreich. Verreist sind die beiden mit dem Wohnwagen - und das war ihr Glück, denn die Nacht in einem Hotel hätte ihnen möglicherweise das Leben gekostet. In Amatrice steht kein Stein mehr auf dem anderen. Bisher wurden weit über 200 Tote geborgen.

Johannes Pögl im Interview mit dem ORF Oberösterreich

Um 3.35 Uhr begannen Mittwochnacht in der italienischen Region Umbrien die Möbel umzufallen, die Wände bewegten sich, Häuser stürzten in sich zusammen. Das Ehepaar wurde von den Stößen des Erdbebens aufgeweckt: „Es waren äußerst heftige, kurzfrequente Stöße, die nur wenige Sekunden gedauert haben. Es hat sich angefühlt, als ob ein Bagger an unserem Wohnmobil rüttelt.“

Wohnmobil nach Erdbeben in Italien

Pögl

Das vom Staub bedeckte Wohnmobil des Ehepaares

Eine dichte Staubwolke sei zu sehen gewesen, die Trümmer der Kirche seien neben dem Wohnmobil gelegen. Die Menschen rannten halbnackt auf die Straße, hätten geschrien, dann seien weitere Häuser eingestürzt, schildert Pögl: „Ein Mann hat uns ein Kind in die Hand gedrückt und uns gebeten, es in Sicherheit zu bringen.“

Das Paar brachte einige Menschen zu einem Sportplatz und half bei der Notversorgung. Inzwischen haben die beiden das Epizentrum des Erdbebens Richtung Ancona verlassen. Tanja Pögl hat wohl einen besonderen Schutzengel – auch den Tsunami 2004 in Asien hat sie nur knapp überlebt.

Keine Österreicher unter den Opfern

In der Erdbebenregion in Italien haben sich laut österreichischer Botschaft in Rom auch mehrere österreichische Urlauber aufgehalten. Diese hätten sich jedoch bei ihren Angehörigen gemeldet, sie seien wohlauf, berichtete die Behörde am Donnerstag.

In der Gegend, also nicht im unmittelbaren Katastrophengebiet, leben auch Auslandsösterreicher, die sich ebenfalls bei der Botschaft gemeldet und erklärt haben, dass ihnen bei dem folgenschweren Erdbeben nichts passiert sei.

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