Höchststand bei Drogenkriminalität

Die Drogenkriminalität ist so präsent wie lange nicht mehr. Mehr als 5.100 Anzeigen gab es gegen Dealer und Drogenkonsumenten im Vorjahr in Oberösterreich. Das ist der höchste Wert der letzten zehn Jahre.

52 Kilogramm Kokain entdeckten oberösterreichische Ermittler im August 2015 in Bananenschachteln verpackt - der größte Fund in Österreich im vergangenen Jahr. Ein Einzelfall, aber Kokain, das unter anderem aus den Niederlanden importiert wird, ist in Oberösterreich ein ernstzunehmendes Problem. Fast 300 Anzeigen gab es wegen dieses Suchtgifts laut dem aktuellen Suchtmittelbericht der Polizei im vergangenen Jahr.

Hauptproblem Crystal Meth

Das Hauptproblem in Oberösterreich ist aber die Droge Crystal Meth. Über die Grenze zu Tschechien kommt das Suchtgift ins Land. Aber auch in Oberösterreich selbst wird es hergestellt. So sind im Jahr 2015 bundesweit zehn Drogenlabore aufgeflogen - sechs davon in Oberösterreich.

Dealer aus dem Ausland

Bei Verbrechen, die mit Drogen zusammenhängen, seien die meisten Angezeigten Österreicher. Bei der Gruppe der Dealer kommt fast die Hälfte aus dem Ausland. Und es gebe eine Gruppe, die rasant aufgeholt habe, so Franz Lang, Leiter des Bundeskriminalamtes: „Wir sehen die Gruppe der Asylwerber im Bereich der Tatverdächtigen relativ stark. Ich muss aber dazu auch sagen, dass sich die Zahl der Asylwerber vervierfacht hat.“

Höherer Fahndungsdruck

Dass die Anzahl der Anzeigen auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren sind, habe auch damit zu tun, dass der Fahndungsdruck größer geworden sei, so Lang. So könne man durch die Auswertung der Kontaktdaten in den Handys von Dealern ihre Käufer ausforschen - und umgekehrt.