35 Prozent gehen krank arbeiten

Mehr als ein Drittel der Beschäftigten geht krank in die Arbeit, warnt die Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ). Dieser Anteil steigt, je schlechter die Arbeitsbedigungen beurteilt werden.

35 Prozent der Beschäftigten gehen krank zur Arbeit. Zeitdruck und Jobunsicherheit seien die Hauptgründe. Wird die Stelle als sicher angesehen, geben 32 Prozent an, manchmal krank in die Arbeit zu gehen. Bei Arbeitsplatzunsicherheit ist es hingegen fast jeder Zweite.

Weit verbreitetes Phänomen

Bei jenen, die durch Zeitdruck belastet sind, kommen 51 Prozent trotz Krankheit zur Arbeit, bei jenen, die keinen Druck spüren, sind es 30 Prozent. „Präsentismus“ heißt das Fremdwort für das Phänomen, krank am Arbeitsplatz zu erscheinen, das in Österreich laut AK weit verbreitet ist. Generell tritt das Phänomen bei 32 Prozentbei der zufriedenen Beschäftigten und bei 41 Prozent der unzufriedenen auf. Frauen gehen zudem häufiger krank in die Arbeit als Männer.

Wer sich auskurieren darf, ist zufriedener

AKOÖ-Präsident Johann Kalliauer forderte daher einen Kündigungsschutz im Krankenstand. „Die Beschäftigten hätten dann weniger Angst, wegen Krankheit den Job zu verlieren. Betriebe wiederum wären dadurch gezwungen, krankmachende Arbeitsbedingungen abzustellen und etwa mehr Zeitpuffer bei Aufträgen oder Personalressourcen für Urlaubs- und Krankenstandsvertretungen einzuplanen“, so Kalliauer.

Die Erhebung zeige nämlich auch: Wer sich im Krankheitsfall gut auskurieren könne, beurteile die Arbeitsbedingungen im Betrieb besser und sei zufriedener. „Beschäftigte erleben die Fürsorgepflicht des Unternehmens als Wertschätzung und achten dadurch besser auf ihre Gesundheit“, so Kalliauer.

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