OÖ gegen Abschaffung der Wahlärzte

Die Überlegung der SPÖ, die Wahlärzte abzuschaffen, stößt bei allen Parteien auf breite Ablehnung. Auch die Organisationen in OÖ rund ums Gesundheitssystem halten davon nichts. Die Wahlfreiheit bei Ärzten habe bei den Patienten einen hohen Stellenwert, so die Gebietskrankenkasse.

1.097 Vertragsärzte gibt es laut oberösterreichischer Gebietskrankenkasse im Land, daneben hunderte Wahlärzte. Wahlarzt kann im Prinzip jeder Mediziner werden. Wer einen Kassenvertrag bekommt, der muss bestimmte Qualitätsvorgaben erfüllen, etwa bei den Ordinationsöffnungszeiten oder was die Quantität von Nebenbeschäftigungen anlangt.

Geringe Rückerstattung für Wahlärzte

271 Millionen Euro gab die Gebietskrankenkasse im Vorjahr für Kassenärzte aus. Zum Vergleich: Für Wahlarztbesuche wurden 19 Millionen Euro refundiert, also nur rund sieben Prozent dessen, was für Vertragsärzte ausgegeben wurde. 80 Prozent von dem, was ein Vertragsarzt für die gleiche Leistung bekommen würde, erhalten Patienten in der Regel bei einem Wahlarztbesuch zurück.

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APA/Helmut Fohringer

Immer mehr Patienten suchen einen privaten Wahlarzt auf.

Zahl der Wahlarztbesuche steigt

Die Unterlagen der Gebietskrankenkasse zeigen: Die Zahl der Wahlärzte und der Wahlarztbesuche steigt. 2011 hat das Wahlarztsystem die Kasse gut 12 Millionen gekostet, 2015 eben 19 Millionen. Auch wenn nur wenige Wahlärzte wirklich viele Patienten haben. Da sieht man daran, von welchen Ärzten wie viele Kostenrückerstattungsanträge bei der Kasse einlangen. Und da sind es nur knapp 100 Wahlärzte, die mehr als 1.200 Fälle im Jahr aufweisen - das wären rund fünf Patienten pro Arbeitstag. Die große Mehrheit hat deutlich weniger. Konkret: weniger als 10 Patienten pro Monat.

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