Strache klagt Datenforensiker wegen Postings

Weil er FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf Facebook als „stumpfsinnigen Burschenschafter“ bezeichnet haben soll, der „nur Hass und Hetze verbreiten“ könne, steht seit Donnerstag ein oö. Polizist und Datenforensiker vor Gericht.

Der Beklagte wies die Vorwürfe zurück, das Posting sei gefälscht. Die Verhandlung am Donnerstag in Linz wurde vertagt, ein Gutachten soll Klarheit bringen.

„Weder verfasst noch veröffentlicht“

Sein Mandant habe das Posting „weder selbst verfasst noch irgendwie veröffentlicht“, sagte der Anwalt des Beklakten. Der Datenexperte, der sich den Kampf gegen rechte Umtriebe im Netz auf die Fahnen geheftet hat, ist überzeugt, dass der vorgelegte Screenshot „ein Konstrukt“ sei. Ein korrekter Screenshot brauche eine ganze Seitenaufnahme, einen Quelltext, eine URL, Angaben wann und wo etwas gesichert wurde etc., erklärte er. Vieles davon fehle in dem Fall aber.

Angeklagter vermutet Blog als Quelle

Er vermutet den Blog „erstaunlich.at“ als Quelle. Dessen Inhaber „verfolgt mich seit langem öffentlich und medial“, sagte er. Richter Klaus Peter Bittmann will den Mann, der für die APA am Donnerstag telefonisch vorerst nicht erreichbar war, als Zeuge laden. Er vertagte die Verhandlung auf 8. September. Bis dahin soll auch eine Sachverständige das Posting genauer unter die Lupe nehmen.