Ars Electronica als Musikfestival

Das stillgelegte Postverteilzentrum in Linz wird im September zum Konzertsaal, wenn die „große Konzertnacht“ im Rahmen des Ars Electronica Festivals stattfindet. Erstmals kooperiert die Ars heuer mit der Anton Bruckner Privatuni.

Musik war beim Linzer Medienkunstfestival Ars Electronica immer schon eine fixe Komponente im Festivalprogramm. Denn die Musik habe bereits in den 1980er-Jahren eine Vorreiterolle beim Experimentieren eingenommen, so Festivalleiter Gerfried Stocker: „Wenn man die Geschichte der Medienkunst und –kultur hernimmt, dann ist die Musik eigentlich die Kunstform gewesen, die als erstes damit begonnen hat, mit den technologischen Mitteln zu spielen.“

Und in den vergangenen Jahren sei die Musik beim Festival immer stärker geworden, so Stocker: „Im Rahmen des Festivals findet Musik an ganz vielen Orten zu vielen verschiedenen Zeiten statt. Deshalb war es unser Wunsch, diese Komponente ‚Ars Electronica als Musikfestival‘ im Besonderen hervorzuheben.“

„Große Konzertnacht“ zum 15. Mal

Präsentiert wurde Montagvormittag ein dichtes Musikprogramm. So findet heuer bereits zum 15. Mal die „Große Konzertnacht“ statt, dieses Mal im ehemaligen Postverteilzentrum in Linz. Dort, wo noch vor wenigen Jahren die Waggons einfuhren und ihre Pakete anlieferten, erklingen am 11. September Stücke der oberösterreichischen Komponisten Simone Zaunmair und Marc Reibel, aber auch Werke von Maurice Ravel und Igor Strawinsky stehen auf dem Programm, gespielt vom Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies.

Gleishalle wird zum Instrument

Daneben wird der Musiker, Komponist und Soundkünstler „FM Einheit“ die 13 Meter hohen Paketruschten zum Klingen bringen. Der aus Linz stammende Soundkünstler Sam Auinger nimmt sich gemeinsam mit dem Musiker Hannes Strobl die 200 Meter lange, 50 Meter breite und acht Meter hohe Gleishalle vor. Sie wollen den Raum, der eine Nachhallzeit von sechs Sekunden hat, zum Instrument machen.

Bruckneruni als Kooperationspartner

Doch Musik findet nicht nur in der großen Konzertnacht statt, sondern während des gesamten Festivals - und, mit der Anton Bruckner Privatuniversität wurde auch ein neuer Kooperationspartner gefunden. Möglich mache dies die moderne Ausstattung der neuen Bruckneruni, so Rektorin Ursula Brandstätter, aber auch: „Wir legen großen Wert darauf, dass an der Bruckneruni nicht nur die Tradition gepflegt wird, sondern wir verstehen uns als eine offene Universität, und dazu gehört auch, sich mit zeitgenössischer Kunstformen intensiv zu beschäftigen.“

„Music Monday“ an der Bruckneruni

Am letzten Tag der Ars Electronica gibt es auch heuer wieder den sogenannten „Music Monday“, ein ganzer Tag voller Musik, erstmals im neuen Gebäude der Anton Bruckner Privatuniversität. Das Ars Electronica Festival findet heuer von 8. bis 12. September statt.

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