Kletterer mit Hubschrauber geborgen

Ein Polizeihubschrauber hat am Samstag drei Bergsteiger in Weißenbach im Salzkammergut gerettet. Die Freizeitsportler hatten in einem Klettersteig Probleme bekommen und konnten nicht mehr weiter.

Nach ihrer Bergung waren sie erschöpft, aber unverletzt. Am Dachstein brachte die Bergrettung am Sonntag einen schwer kranken Ungarn in Sicherheit, berichtete die Polizei.

In Klettersteigset gefallen

Der Hubschraubereinsatz wurde am von Weißenbach erreichbaren Klettersteig „Mahldgupf“ notwendig. Dort fiel ein 30-jähriger Ungar, der zum ersten Mal so eine Tour unternommen hatte, an der Schlüsselstelle - dem „Schokoladenüberhang“ - zweimal in sein Klettersteigset. Danach war er so erschöpft, dass er nicht mehr weiter konnte. Dahinter folgten eine 19-Jährige aus Braunau und ihr 24-jähriger Freund. Bei dem Versuch, an dem Ungarn vorbei zu kommen, stürzte auch die junge Frau in eine Sicherung. Einen weiteren Versuch wagte sie nicht. Deshalb wurde nach einigem Überlegen per Mobiltelefon der Bergrettungsnotruf 140 gewählt.

Mit 60 Meter langem Tau geborgen

Die Besatzung des Polizeihubschraubers „Libelle OÖ“ holte die beiden jeweils an einem 60 Meter langen Tau aus der Wand. Wegen der langen Wartezeit im Seil bekam der Begleiter der 19-Jährigen starke Krämpfe in den Beinen. Deshalb flog der Hubschrauber erneut an und barg auch ihn. Alle Bergsteiger blieben bis auf den Erschöpfungszustand unverletzt und konnten nach der Rettung die Heimreise antreten.

Koordinaten mit Handy durchgegeben

Am Sonntag ging ein weiterer Notruf einer Ungarin um 16.20 Uhr ein. Die 22-Jährige gab an, sie sei mit ihren Eltern und ihrem Freund am Dachstein zwischen Hofpürgl- und Adamekhütte unterwegs, und die Gruppe komme wegen Erschöpfung des 65-jährigen Vaters nicht mehr weiter. Sie seien um 9.30 Uhr losmarschiert. Die Frau berichtete von Nebel und starkem Regen, die Gruppe friere und es fehle die Orientierung. Die Anruferin konnte mit ihrem Smartphone die Koordinaten ihres Standortes übermitteln.

Ein Hubschraubereinsatz war wegen des schlechten Wetters nicht möglich. Bergretter aus Gosau und Filzmoos machten sich zu Fuß auf den Weg. Gegen 20.15 war der erste Trupp bei den Hilfebedürftigen. Sie wurden zur Adamekhütte geleitet, der zweite Trupp stieß unterwegs dazu.

Helfer stützten Erschöpften

Nach fast drei Stunden trafen alle in der Hütte ein. Ein geübter Alpinist würde für die Strecke 40 Minuten brauchen. Doch der 65-jährige Vater hatte 2008 einen Schlaganfall erlitten und trägt einen Herzschrittmacher. Er muss Medikamente nehmen und war derart überanstrengt, dass er jeweils nur wenige Schritte gehen konnte und dann immer wieder rasten musste. Die Helfer stützten ihn in dem anspruchsvollen hochalpinen Gelände links und rechts und sicherten ihn zusätzlich am kurzen Seil. Bei Besserung der Wetterlage war der Einsatz eines Notarzthubschraubers zum Transport ins Tal geplant.