41 Gemeinden ohne Lebensmittelhändler

Die Abwanderung von Einwohnern aus den ländlichen Gebieten Oberösterreichs bleibt ein Problem - vor allem in der Lebensmittelversorgung. 41 Gemeinden haben keinen Lebensmittelhändler. Aber die Bewohner helfen sich immer öfter selbst.

Seit Jahren pendeln die Bewohner der Gemeinde Redleiten, wenn sie Einkäufe zu erledigen haben. Die 500-Einwohnergemeinde am Rand des Kobernaußerwaldes hat seit knapp sechs Jahren keinen Nahversorger mehr.

Trend zur Eigenversorgung

„Für viele unserer älteren Bewohner ist das ein Nachteil, weil sie nicht mobil sind und wir auch nicht ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen sind", sagt Bürgermeister Michael Altmann.

Hühner

ORF

Immer mehr Menschen versorgen sich selbst, wie etwa durch Hühnerzucht.

Die Folge: Viele Bürger helfen sich selbst, um die Fahrt zum nächsten Geschäft zu vermeiden. „Man merkt den Trend zur Eigenversorgung: Hausgärten und Hühnerhaltung sind wieder ein großes Thema", sagt Altmann.

Bezirke Rohrbach und Vöcklabruck betroffen

Redleiten ist mit dieser Situation aber nicht allein. 41 oberösterreichische Gemeinden haben momentan keinen Nahversorger. Besonders betroffen sind die Bezirke Rohrbach und Vöcklabruck. Aber manche Gemeinden dort haben sich mit der Situation arrangiert. Ein Beispiel ist die Gemeinde Afiesl an der tschechischen Grenze. Dass es hier keine Nahversorger mehr gibt, sei kein großes Problem, so der Bürgermeister Erhard Grünzweil: „Die Geschäfte gehen nicht ab, die Leute sind jetzt mobiler und fahren mit dem Auto etwa nach St. Stefan oder Helfenberg einkaufen.“

Vier Millionen Euro für Verbesserung

Um die Versorgungssituation zu verbessern, hat das Land Oberösterreich allein in den vergangenen beiden Jahren knapp vier Millionen Euro investiert. Dieses Programm soll nun um zwei weitere Jahre verlängert werden.