Klettersteige reichen über Grenze – Umbau

Unklarheiten über die Grenzziehung zwischen OÖ und der Steiermark sorgen im Dachsteinmassiv für kuriose Folgen: zwei Klettersteige müssen verlegt werden, weil sie zwar von steirischen Behörden bewilligt, zum Großteil aber in OÖ liegen.

Der Irg gilt unter Klettersteigfans schon als Klassiker: Der Name erinnert Georg Steiner, der mit seinem Bruder Franz vor mehr als 100 Jahren die Dachsteinsüdwand als erster durchstieg. Der Steig wurde vor zwölf Jahren von den Planaibahnen errichtet und führt auf den Koppenkarstein. Der Haken an der Sache: Wie sich inzwischen heraus gestellt hat, haben die Erbauer schlecht recherchiert.

Irg gehört zu OÖ

Zwar befindet sich der Irg an den Südabstürzen des Dachsteinmassivs - er gehört aber nicht zur Steiermark, sondern zu Oberösterreich. Und hier gibt es keine Genehmigung für den Eisenweg, eine nachträgliche Erlaubnis gaben die Behörden nicht. Die Folge: der Klettersteig müsse nun um 500 Meter auf steirisches Gebiet verlegt werden. Hier sei der Bau möglich, so Karl Höflehner von den Planaibahnen.

Ebenfalls kurios ist die Lage beim Westgrat-Klettersteig, der auch auf den Koppenkarstein führt. Der 1971 vom Bundesheer errichtete Weg wurde vor acht Jahren saniert, und zwar von den Planaibahnen. Man sei der Meinung gewesen, dass der je zur Hälfte in Oberösterreich und in der Steiermark verlaufende Weg genehmigt sei - was allerdings nicht der Fall war. Ach der Westgrat-Klettersteig wird um einige Meter auf die steirische Seite verlegt.

Die Planaibahnen wollten es nicht auf ein Kräftemessen mit der oberösterreichischen Naturschutzbehörde ankommen lassen, so Höflehner - der darauf hinweist, dass das Bundesheer auf diesem Berg vieles gebaut habe und nach wie vor bauen dürfe, unter anderem eine Funkstelle.

Umbau „Sobald es das Wetter zulässt“

Was bedeutet das für Bergsteiger: wer die ursprünglichen Klettersteige begehen will, sollte das bald tun. Denn sobald es das Wetter zulässt, wird mit den Bauarbeiten für die neuen Wege begonnen, hieß es.

Dass 2014 nach einer GPS-Vermessung die oö. Landesgrenze weiter in die Steiermark verlegt wurde, habe nichts damit zu tun, so die Experten. Nach der GPS-Vermessung musste mit 1. Jänner 2014 das steirische Ramsau einen Streifen des Dachstein-Gletschers an Obertraun (Bezirk Gmunden) abtreten - mehr dazu in Oberösterreich wird ab Jänner größer (ooe.ORF.at; 21.11.13)