Anschober: Schneller Arbeit für Flüchtlinge

Ob Mechaniker, Ärzte oder Gastronomen: Viele der Flüchtlinge bringen Kenntnisse mit, die in Oberösterreich dringend gebraucht werden, so Landesrat Rudi Anschober (Grüne). Diese Fähigkeiten sollten schon beim Erstgespräch im Asylverfahren erhoben werden.

Integrationslandesrat Rudi Anschober erscheint mit Verspätung zur Presskonferenz: Ein syrischer Friseur hat ihm gerade die Haare geschnitten, außerdem trägt er ein buntes Hemd, genäht von einem pakistanischen Schneider.

Mehr Chancen in Mangelberufen

Was Anschober damit aufzeigen will: Viele der Flüchtlinge können und wollen arbeiten, bringen bereits Kenntnisse mit. Etliche von ihnen in Berufen, die für Oberösterreich wichtig sind, etwa als Ärzte. Rund 100 syrische Ärzte und Ärztinnen gibt es derzeit in Oberösterreich, wo ohnehin Mediziner fehlen.

Anschober

Land OÖ/Linschinger

Anschober im Hemd, das Kamran Ali Hussaini (links), ein Schneider aus Pakistan für ihn angefertigt hat, und mit dem iranischen Friseur Salam Sabri (rechts).

Anschober forderte, dass besonders bei derartigen Mangelberufen die Anerkennungsverfahren ihrer Ausbildung beschleunigt werden, damit sie möglichst bald arbeiten können. Er verlangt ab dem sechsten Monat eine kontrollierte Öffnung des Arbeitsmarktes für alle Mangelberufe - etwa auch bei den Facharbeitern, wo derzeit besonders Dreher, Starkstrom-Techniker oder Krankenpfleger gesucht werden.

Nach Wien abwandern

Andernfalls würden diese Menschen nach Wien abwandern, wo sie mehr Chancen sehen und - nach der Kürzung der Mindestsicherung - auch mehr finanzielle Unterstützung bekommen. Diese Fachkräfte wären dann für Oberösterreich verloren.