Kein einfacher Abriss von Hitlers Geburtshaus

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat am Wochenende erklärt, er könne sich den Abriss des Geburtshauses von Adolf Hitler in Braunau vorstellen. Aus Sicht des Denkmalschutzes ist das aber nicht so ohne Weiteres möglich.

Die Präsidentin des Bundesdenkmalamtes, Barbara Neubauer, sagte am Montag gegenüber der APA, dass „es aktuell sicher nicht gehen wird“. Um ein geschütztes Objekt schleifen zu können, müsse ein Verfahren zur Entlassung aus dem Denkmalschutz durchgeführt werden.

Gesetz unter Begutachtung

Ob das auch nach einer Enteignung von Hitlers Geburtshaus geschehen müsse, kann Neubauer aus derzeitiger Sicht nicht beantworten. Denn noch befinde sich das entsprechende Gesetz in Begutachtung, dessen Inhalt sie nicht kenne.

Hitlers Geburtshaus in Braunau

ORF

Hitlers Geburtshaus in Braunau steht derzeit leer

Ende des Monats soll eine Historikerkommission erstmals über die weitere Vorgehensweise beraten. Was mit dem Haus tatsächlich geschieht, wenn es Staatseigentum wird, ist laut Innenministerium damit noch offen. Sobotkas Äußerung, der ein Schleifen als „sauberste Lösung“ bezeichnet hatte, sei lediglich dessen „private Meinung“, betonte eine Sprecherin des Ministers.

Haus steht derzeit leer

Seit 1972 ist das Haus an das Innenministerium vermietet, derzeit steht es leer. Das Ministerium wolle verhindern, dass das Haus zu einer Pilger- oder Gedenkstätte für Menschen mit nationalsozialistischem Gedankengut wird. „Um dem vorzubeugen und es endlich aus der Welt zu schaffen, ist es notwendig, dieses Haus zu enteignen“, meinte der Innenminister. Vorab waren Nutzungsmöglichkeiten und Kaufoptionen mit der Eigentümerin gescheitert.

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