Blau-Weiß-Linz-Sportchef tritt zurück

Nur kurz hat die Freude bei Blau-Weiß Linz nach dem Wiederaufstieg in die Erste Liga gewährt. Mitten in der Kaderplanung für die neue Saison warf am Donnerstag Sportchef David Wimleitner überraschend das Handtuch.

Wimleitner forderte von Blau-Weiß-Präsident Hermann Schellmann einen Budgetrahmen, um für die Verpflichtung von neuen Spielern die finanziellen Rahmenbedingungen abzustecken: „Es hat hier einfach grundlegende Auffassungsunterschiede gegeben mit dem Präsidenten. All das hat für mich eine professionelle Kaderplanung unmöglich gemacht, deshalb habe ich diesen Schritt gesetzt, auch wenn es mich nach dem Aufstieg sehr schmerzt“, begründet Wimleitner diesen überraschenden Schritt.

Rücktritt für Präsident „unverständlich“

Mit Unverständnis nimmt Blau-Weiß-Linz-Präsident Hermann Schellmann den Rücktritt des erfolgreichen sportlichen Leiters zur Kenntnis, der mit seiner Kaderplanung für den Regionalliga-Meistertitel mitverantwortlich zeichnet: „Ich habe Wimleitner versprochen, ihm ein Budget zu nennen, mit dem er am Transfermarkt tätig werden kann. Leider gibt es aber noch zu viele Fragezeichen im Budget. Zum, Beispiel ist die Stadionmiete auf der Linzer Gugl, wo wir ja in der Ersten Liga spielen werden, noch nicht geklärt. Ich mache den Präsidenten ja nicht hauptberuflich, daher war auch in meinem Unternehmen zuletzt sehr viel zu tun. Verstehen kann ich die Entscheidung Wimleitners nicht, denn wenn wir Relegation um den Aufstieg spielen hätten müssen, würden wir auch erst am Donnerstagabend wissen, für welche Liga man planen muss. Diese Nervosität von Wimleitner überrascht mich deswegen“, so der Blau-Weiße Langzeit-Präsident.

Imageverlust statt Aufstiegseuphorie

„Die Aufstiegseuphorie bekommt dadurch natürlich einen richtigen Dämpfer, die Fans lieben David Wimleitner. Er war seit 2008 beim Verein und hütete bis zu seinem Karriereende in der Saison 2013/14 das Tor der Linzer. Als Sportchef arbeitete er auch gut, daher wird das unseren Anhängern gar nicht gefallen, noch dazu in einer Phase, wo jetzt bald der Ticket-Verkauf für die nächste Saison losgeht“, befürchtet Präsident Schellmann hier auch eine negative Reaktion der Fans.

Trainerduo übernimmt interimistisch

Vorerst werden sich Cheftrainer Willi Wahlmüller und sein Bruder und Co-Trainer Stefan der Kaderplanung und Suche nach neuen Spielern annehmen. „Das ist eine gute Lösung, beide waren ja auch zuletzt in alle sportlichen Entscheidungen eingebunden, außerdem sind wir hier für die nächste Saison schon sehr weit, wir werden uns aber trotzdem rasch um einen Nachfolger umschauen“, so Schellmann.

Dennis Bankowsky, ooe.ORF.at