Betrugsskandal um Ex-Alpine-Manager
1,2 Millionen Euro - diese Summe Geld soll der Ex-Alpine-Manager laut Anklageschrift in seine eigene Tasche gewirtschaftet haben. Er war Ende 2012 von der damals schon mit der Pleite kämpfenden Baufirma Alpine fristlos entlassen worden. Kurz danach folgte die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Linz.
Jahrelang Privatleben finanziert
Nach drei Jahren Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei, ist die Anklage zu einem Teil der Vorwürfe fertig, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz Phillip Christl: „Letztlich geht es darum, dass ein 49-jähriger leitender Angestellter auf Firmenkosten Teile seines Privatlebens finanziert hat. Es gibt Ausgaben für Gartengestaltung, für private Pkw, Anwaltskosten. Und alleine die Reisen, die angeklagt sind, machen eine Schadenssumme von 200.000 Euro aus.“
Anwalt: „Nicht alles zurückgezahlt“
Der Anwalt René Haumer, der den ehemaligen Manager vertritt, kontert. Es sei unbestritten, dass die Alpine damals private Rechnungen seines Mandanten, der 100 bis 120 Stunden pro Woche für das Unternehmen unterwegs gewesen sei, „bevorschusst“ habe. Er habe etwa auf Flughäfen mit der Kreditkarte des Unternehmens bezahlt, aber Anweisung gegeben, dass private Rechnungen an ihn weiterverrechnet würden. Da sein Mandant noch offene Forderungen in der Höhe von 1,1 Mio. Euro an das Unternehmen habe, hätte er jedoch nicht alles zurückgezahlt.
Haumer hat Einspruch gegen Teile der Anklageschrift eingelegt, weil wesentliche Unterlagen von der Staatsanwaltschaft nicht berücksichtigt und ein zentraler Zeuge nie einvernommen worden seien. Die Entscheidung liegt jetzt beim Oberlandesgericht.