Keine Spur nach Brand in Asylheim

Trotz ersten Hinweisen aus der Bevölkerung gibt es noch keine Spur nach der Brandstiftung in einer neu errichteten und noch nicht bewohnten Flüchtlingsunterkunft in Altenfelden im Mühlviertel. Das Haus soll wieder aufgebaut werden.

Wie berichtet war das Feuer in der Nacht auf Mittwoch ausgebrochen. Mittwochnachmittag war dann klar, dass es sich um Brandstiftung handelt. Zwei Brandherde seien gefunden worden - mehr dazu in Brand in Asylheim war gelegt (ooe.ORF.at).

Wiederinstallierung des Landessicherheitsrats

Der oö. Landessicherheitsrat dürfte nach dem Brandanschlag auf eine Asylunterkunft in Altenfelden wieder installiert werden. SPÖ und Grüne haben das gefordert. LH Josef Pühringer (ÖVP) will demnächst die Parteien dazu an einen Tisch holen. „Wunder“ dürfe man sich von dem Gremium nicht erwarten, so Pühringer, er hoffe aber auf eine „bestmögliche Verknüpfung zwischen Fachkompetenz und Politik“.

„Befragungen am laufenden Band“

Landespolizeidirektor Andreas Pilsl sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Es gibt ein achtköpfiges Ermittlungsteam bestehend aus Kollegen des Landeskriminalamtes, des Landesamtes für Verfassungsschutz und lokaler Kollegen, die die Gegebenheiten dort besonders gut kennen. Befragungen werden am laufenden Band geführt. Außerdem loben wir 5.000 Euro für Hinweise aus.“

„Wir ducken uns nicht weg“

Das Rote Kreuz, Errichter und Betreiber der Unterkunft in Altenfelden, bleibt dabei: Das Haus wird wieder aufgebaut. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger sagte: „Ende August wird das Haus wieder besiedelt. Wir haben gemeinsam mit der Baufirma und auch den Behörden schon Gespräche geführt. Wir wollen ein deutliches Signal zeigen, dass wir der Gewalt nicht weichen. Die Reaktionen aus der Bevölkerung von Altenfelden, von anderen Organisationen und von der offiziellen Politik zeigen uns, dass uns alle unterstützen und recht geben, uns hier nicht wegzuducken.“

Brandstiftung Asylheim Altenfelden Abriss

APA/Stringer

Am Donnerstag wurde das Gebäude abgerissen

Bestürzung in Politik

In der Politik herrschte am Mittwoch Bestürzung nach dem Brandanschlag - mehr dazu in Bestürzung nach Brandstiftung in Asylheim (ooe.ORF.at). Am Donnerstag sagte Pühringer im Ö1-Morgenjournal: „Ich bedaure diesen Anschlag sehr. Es ist ein feiger Anschlag, es ist ein widerlicher Anschlag, aber Vorwürfe, dass wir in Oberösterreich nicht viel getan hätten, dass mit Asylwerbern ordentlich und anständig umgegangen wird, brauchen wir uns ganz sicher nicht zu machen. Das werden Ihnen auch die NGOs bestätigen.“

Man könne „offensichtlich einen derartigen Anschlag nicht verhindern. Ich habe auch Verständnis, dass manche verunsichert sind, dass manche einen Standort nicht für richtig halten. Aber einen Anschlag dieser Art zu begehen ist eine andere Sache. Wir werden ganz klar zeigen, dass wir hinter einer anständigen Flüchtlingspolitik stehen.“

Landeshauptmann Josef Pühringer im Ö1-Morgenjournal

„Wirft ein sehr, sehr falsches Bild auf Oberösterreich“

Dieser Anschlag werfe sicher ein sehr, sehr falsches Bild auf Oberösterreich, so Pühringer. Auf die Frage, ob die FPÖ in Oberösterreich mit ihrer Haltung, mit ihren Wortmeldungen zu einer fremdenfeindlichen Stimmung beigetragen habe, sagte Pühringer: „Das sollen andere beurteilen. Es sind sicherlich Äußerungen gefallen, die ich nicht gutheiße. Aber das war vor unserer Zusammenarbeit und nicht in den Monaten, seitdem die ÖVP mit der FPÖ ein Arbeitsübereinkommen hat.“

Facebook-Infokampagne

Auf politischer Ebene könnte der Landessicherheitsrat wieder eingerichtet werden. Asyl-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) hat zudem eine Facebook-Infokampagne angeregt, um Radikalismen im Netz vorzubeugen - mehr dazu in Brandlegung: Aufklärungsinitiative auf Facebook (ooe.ORF.at).

Haus für 48 Asylwerber geplant

Das Feuer war in der Nacht auf Mittwoch entdeckt worden. Kurz vor 2.00 Uhr wurde die Feuerwehr Altenfelden alarmiert. Rasch musste Alarmstufe zwei ausgerufen werden, schließlich waren neun Feuerwehren mit Drehleiter und Atemschutz im Einsatz. Die Häuser hätten in zwei Wochen von rund 48 Asylwerbern bezogen werden sollen.

Link: