Asylwerber als Erntehelfer
Deshalb haben AMS und Landwirtschaftskammer schon im Winter versucht, die Suchenden zusammenzubringen.
Jobbörsen schon im Februar
Schon im Februar hat es mit Hinblick auf die Erntesaison sechs so genannte Jobbörsen gegeben - die größte in der Eferdinger Landwirtschaftskammer. Mehr als 100 Asylwerber hatten dort die Gelegenheit, sich bei Bauern aus der Umgebung vorzustellen. Nun, zwei drei Monate später, arbeiten einige von ihnen auf den Feldern.
Laut AMS ist es nahezu unmöglich, die Erntearbeit an arbeitslose Österreicher zu vermitteln. Deshalb gibt es für Landwirte die Möglichkeit, eine bestimmte Zahl von Arbeitern aus Nicht-EU-Ländern zu beschäftigen. Das gilt auch für Asylwerber. Für sie ist dies eine der wenigen Möglichkeiten, Zugang zum Arbeitsmarkt zu bekommen, so Iris Schmidt vom AMS. Und dieser Zugang sei auch eine Chance, so Schmidt: „Der ermöglicht diesen Menschen, das System kennenzulernen, ein eigenes Einkommen und einen geregelten Tagesablauf zu haben. Sie lernen auch die Sprache, es ist einfach ein wesentlicher Bestandteil.“
ORF
„Gute und nicht so gute Erfahrungen gemacht“
Die Dienstgeber haben nicht nur gute Erfahrungen mit allen Asylwerbern gemacht, manche seien einfach nicht erschienen, oder die körperlich anstrengende Arbeit sei nicht zur Zufriedenheit erledigt worden, so Stefan Hamedinger von der Landwirtschaftskammer. Der Druck während kurzer Erntephasen sei ein großer - für Landwirte und damit auch für die Erntehelfer, so Hamedinger: „In der Zeit hat der Bauer ganz einfach den betriebswirtschaftlichen und existentiellen Druck, dass alles perfekt funktioniert. Die einen bemühen sich, die Leistung zu bringen, andere wollen eigentlich nicht wirklich. Aber es gibt die besten Beispiele, die aus einer kurzfristigen Beschäftigung eine langfristige machen.“
Die Asylwerber werden nach Kollektivvertrag entlohnt, sie zahlen Abgaben und sind versichert. Sie dürfen maximal sechs Monate arbeiten. Weil ein Asylverfahren oft sehr lange dauert, sind einige, die sich bewährt haben, heuer schon die zweite Saison auf den Feldern.