BP-Wahl: Erste Reaktionen aus OÖ

Österreich hat einen neuen Bundespräsidenten: Alexander Van der Bellen. Er hat bei der Stichwahl am Sonntag 50,3 Prozent der Stimmen bekommen. Sein Gegenkandidat Norbert Hofer von der FPÖ erreichte 49,7 Prozent.

Die Wahlkarten haben - wie vorausgesagt - das Ergebnis noch gedreht, denn am Sonntagabend lag noch Hofer vorne. Beide Kandidaten trennen nur einige tausend Stimmen und das bei 6,4 Millionen Wahlberechtigen und 4,6 Millionen abgegebener Stimmen. Van der Bellen liegt nun um fast genau 31.000 Stimmen voran. Norbert Hofer hat schon einige Minuten vor dem offiziellen Ergebnis seine Niederlage eingestanden.

Grüne: „Ein großer Tag für Österreich“

Oberösterreichs grüne Landessprecherin Maria Buchmayr sieht mit der Wahl Alexander Van der Bellens zum Bundespräsidenten „einen großen Tag für Österreich“. Sie ist sich sicher, dass er ein „Bundespräsident für alle Österreicher“ sein werde, „egal wer ihn gewählt hat“.

Statt dem Trennenden „wird er das Gemeinsame forcieren“, dies habe aus ihrer Sicht auch die erste Aufgabe des künftigen Staatsoberhauptes zu sein. Denn es müsse im Land wieder ein Miteinander geben. Die „De-Facto-Abwahl“ der rot-schwarzen Regierung beim ersten Wahldurchgang am 24. April zeigt für Buchmayr, dass Handlungsbedarf bestehe. Daher werde Van der Bellen die Zusammenarbeit mit der Bundesregierung suchen, so die Landessprecherin.

Grünen-Chefin Maria Buchmayr im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker:

FPÖ sieht „Fifty-Fifty-Ergebnis“

Der Ausgang der Bundespräsidentenwahl „ist in Wahrheit ein Fifty-Fifty-Ergebnis, daher groß über Ursachen einer Niederlage von Norbert Hofer zu sinnieren, hat wenig Sinn“, meinte oö. FPÖ-Landesparteichef und Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner. Als eine der Aufgaben von Van der Bellen sieht er es, „die Hetze gegenüber der FPÖ zu beenden“.

Außerdem erwarte er sich von dem künftigen Staatsoberhaupt, dass er „über seinen Schatten springt“ und „seine Einstellung gegenüber den FPÖ-Wählern und der freiheitlichen Partei ändert“. Van der Bellen habe das Amt des Bundespräsidenten so zu gestalten, dass sich „alle Österreicher vertreten“ fühlen, meinte Haimbuchner. Er müsse zur Kenntnis nehmen, dass jeder zweite Wähler in Österreich „eine andere Auffassung vertritt als er“. Dennoch wolle der FPÖ-Landeschef Van der Bellen „keine guten Ratschläge“ zur Amtsführung geben, vielmehr gratulierte er ihm.

Enttäuscht aber fair zeigt sich FPÖ Chef Manfred Haimbuchner im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker:

Oberösterreichs Endergebnis: 51,3 Prozent haben für Van der Bellen gestimmt und 48,7 Prozent für Hofer. Gestern Abend, ohne Wahlkarten, war es noch umgekehrt.

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