Bauern hoffen auf die Grill-Saison

Der Preisverfall beim Rindfleisch bringt die Bauern immer mehr in Bedrängnis. Nachdem der Preis Anfang des Jahres noch einmal abgesackt ist, hofft man jetzt auf die Sommersaison, weil immer öfter Rindersteaks anstatt Schweinskoteletts auf den Grillern gebraten werden.

Die Österreicher essen zwar seit Jahren immer gleich viel Rindfleisch, bei den Bauern kommt aber immer weniger Geld an. Die Gründe sind vielfältig. Auf der einen Seite hat die Einfuhrsperre der russischen Regierung den heimischen Bauern einen riesigen Markt versperrt, auf der anderen Seite wird durch die schlechte Lage auf dem Milchmarkt das Angebot an Schlachtkühen größer.

Immer weniger Geld pro Tier

Das Überangebot an Rindfleisch hat laut Landwirtschaftskammer dazu geführt, dass die Bauern inzwischen 180 Euro weniger pro geschlachteten Tier einnehmen, als noch zu Beginn des Jahres.

Gefüllte Scheinekotelett am Griller

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Schweinefleisch wird immer mehr von den Grillern verdrängt

Man versucht zwar neue Märkte für das Rindfleisch zu finden, aber nachdem alle EU-Staaten mit dem russischen Importverbot zu kämpfen haben, drängen viele Nationen gleichzeitig in die noch unerschlossenen Gebiete.

Bio und Spitzenqualität immer beliebter

Weniger betroffen sind die Bio-Bauern, denn Bio-Rindfleisch verkauft sich immer besser. 13 Prozent des Rindfleisches aus Oberösterreich werden derzeit auf dem Bio-Markt verwertet. Um auch der Gastronomie mehr Lust auf die heimische Ware zu machen, hat man die Marke „Cult-Beef“ geschaffen, die für besondere Spitzenqualität stehen soll. Gerade bei den Großverbrauchern in der Gastronomie aber auch in Kantinen und Krankenhäuser will die Landwirtschaftskammer durch eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung auf den Speisekarten, mehr Bewusstsein für Rindfleisch aus den eigenen Landen schaffen.

Steakfleisch

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Besonders bei Steaks ist Top-Qualität gefragt

Hoffnungsmarkt: Grillsaison

Ein weiterer Hoffnungsmarkt ist auch der Sommer und da ganz besonders die Grillsaison. Immer öfter gehört zu einem richtigen Barbecue auch ein ordentliches Steak. Und hier will man mit der heimischen Qualität gegen Importe aus den USA, Brasilien oder Argentinien punkten. Die Schlacht Steak gegen Kotelett wird also heuer auf den Grillern ausgetragen. Ob das aber die Schweinebauern, die mit ähnlichen Absatz- und Preisproblemen kämpfen, besonders freuen wird, steht dagegen auf einem anderen Blatt.