Illegales Glücksspiel floriert

Trotz Verbots floriert das illegale Automatenglücksspiel. Und in keinem anderen Bundesland gibt es so viele illegale Spielgeräte wie in Oberösterreich. Das deckt eine neue Studie von Spielerschützern auf.

Spielerschützer Gert Schmidt hat sich dem illegalen Glücksspiel verschrieben - mit seinen Mitarbeitern reist er inkognito durch Österreich, um die illegalen Glücksspielstandorte zu dokumentieren. Oberösterreich sticht auf dieser Liste hervor, wie kein anderes Bundesland.

490 illegale Spielgeräte in Oberösterreich

Dazu ein Vergleich: Rund 290 illegale Spielgeräte gibt es in der Steiermark. Nur in Oberösterreich konnte Schmidt mehr finden: Hier sind es etwa 490 Spielgeräte - also beinahe das Doppelte. Dass das illegale Glücksspiel gerade in Oberösterreich so verbreitet ist, liegt laut Schmidt unter anderem daran, dass seitens der Politik viel zu lang zugesehen wurde: „Die Versäumnisse liegen daran an, dass das illegale Glücksspiel in Oberösterreich jahrzehntelang nicht beachtet wurde. Das heißt, die haben wirklich völlig ungestört gespielt.“

Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek (FPÖ) sieht hingegen keine Gesetzeslücke. Das Problem sei vielmehr, so Podgorschek: „Dass zu wenig Personal für die Kontrolle und auch die Exekution des Gesetzes vorhanden ist. Die Personal hat nicht die personellen Ressourcen.“

„Geldstrafen nicht hoch genug“

Auch die Geldstrafen seien laut Podgorschek hoch genug. Dem widerspricht Schmidt. 800 Anzeigen hat er allein im vergangenen Jahr in Oberösterreich eingereicht. Der Spielexperte drängt auf kürzere Verfahrensdauer vor Gericht und weit schärfere Strafen. Als Beispiel nennt er Wien, wo es im Gegensatz zu Oberösterreich ein totales Glücksspielverbot seit vergangenem Jahr gibt. Dieses scheint zu wirken: Hier konnte Schmidt nur 38 illegale Spielgeräte finden.