Hassparolen auf Gebäude - Pensionist als Sprayer
Seine Hassparolen sprühte der Verdächtige auf Kirchen- und Friedhofsmauern, Privathäuser, Flüchtlingsunterkünfte und Plakate – und lieferte der Polizei seit über zehn Jahren ein Katz- und Maus-Spiel. Zu Wahlen war er besonders aktiv – auch bei der Bundespräsidentenwahl – und das wurde dem 74-Jährigen Sprayer letztlich zum Verhängnis.
Zugriff nach Bewegungsprofil
Die Fahnder hatten sich gleich in mehreren Gemeinden auf die Lauer gelegt. Am Tag nach der Wahl konnten sie ihn überführen. Man habe aufgrund eines Bewegungsprofils bestimmte Orte auswählen können, so Hans-Jürgen Hofinger vom Kriminalreferat des Bezirkspolizeikommandos Vöcklabruck, und den Verdächtigen sozusagen „in Aktion“ gestellt.
Hans-Jürgen Hofinger
Frust als Motiv
Der Verdächtige legte ein umfassendes Geständnis ab. Er gab zu, dass er in 15 Gemeinden im Bezirk Vöcklabruck 115 Objekte mit roter oder schwarzer Farbe angesprüht hatte. Nach dem Motiv befragt, sagte der 74-Jährige gegenüber der Polizei, er habe nichts gegen Flüchtlinge sei aber einfach frustriert, weil unterstützungsbedürftige Österreicher dadurch zum Handkuss kämen, so Hofinger. Der Schaden wird mit rund 60.000 Euro beziffert. Der 74-Jährige wurde auf freiem Fuß angezeigt.