OGH bestätigte Urteil gegen Welpenhändler

Jene Hundehändler aus Rohrbach, die über 700 teils todkranke Welpen als gesund verkauft haben sollen, sind vom Obersten Gerichtshof (OGH) jetzt rechtskräftig verurteilt worden. Und sie müssen nochmals vor Gericht.

Die Hundehändlerin muss zwei Jahre Haft verbüßen, ihr Ehemann ist ebenfalls zu zwei Jahren verurteilt worden, davon aber 16 Monate bedingt, so lautete das Urteil im Juni 2015 in Erster Instanz am Linzer Landesgericht. Das deutsche Ehepaar mit oö. Wohnsitz ging in die Berufung - der OGH in Wien bestätigte jetzt den Spruch des Landesgerichts.

Hunde Welpen

ORF/Roland Huber

Die Hunde bei der Ankunft im Tierheim

Außerdem erwartet die beiden ein weiteres Verfahren, so Philip Christl von der Staatsanwaltschaft Linz über den Ermittlungsstand:

Ein weiteres Gutachten zeige noch schlimmere hygienische Zustände auf, als schon bekannt seien, so Philip Christl

Geschädigte aus Bayern bracht Fall ins Rollen

Eine geschädigte Welpenkäuferin aus Bayern meldete sich Anfang 2015 bei der Polizei, die die Hundehändler mehrere Wochen beobachtete. Durch einen weiteren Hinweis, stieß die Tierschutzorganisation Vier Pfoten im Internet auf Anzeigen der Hundehändler. Unter dem Vorwand, Welpen kaufen zu wollen, filmten die Tierschützer ein Verkaufsgespräch auf dem Hof mit versteckter Kamera. Im Februar 2015 kam es bei einer behördlichen Hausdurchsuchung zur Abnahme von 55 Tieren. Ihnen fehlten Augen, sie hatten Bisswunden, waren krank oder verwahrlost.

Hunde Welpen

ORF/Roland Huber

Paar muss wegen weiterer Fälle vor Gericht

Die Frau war wegen einschlägiger Strafen in Deutschland seither in Haft. Ihr Ehemann, der bisher nicht vorbestraft war, wird auf freien Fuß gesetzt, mit der Auflage, Geld zu verdienen, um Entschädigungen leisten zu können. Und wegen eines weiteren Prozesses steht das Paar im kommenden Juni vor Gericht.

Die Anklage laute auf schweren und gewerbsmäßigen Betrugs und Tierquälerei, so Christl. Es geht um 16 weitere Fälle, wo kranke Hundewelpen teuer verkauft und über deren Herkunft die Käufer getäuscht wurden.

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