Wirbel um Flugblatt in Leonding

Ein anonymes Flugblatt sorgt in Leonding (Bezirk Linz-Land) für Aufregung. Darin werden Asylwerber als kriminell und als Träger ansteckender Krankheiten bezeichnet. Bürgermeister Walter Brunner (SPÖ) hat Anzeige erstattet.

Die aufwendig gestalteten Flugblätter wurden am Freitag in viele Postkästen im Ortszentrum Leonding geworfen. Darin wird Stimmung gegen ein Asylquartier neben der evangelischen Kirche gemacht. Im Flugblatt steht etwa „Wir wollen keine Asylanten in unserer Gemeinde“ „Vergewaltigung, Raub und Gewalt lassen sich nicht mehr verheimlichen“ und „Immer mehr Krankheitsfälle wie Hepatitis C, Tuberkulose und Krätze werden bekannt“.

„Nehmen das sicher nicht so zur Kenntnis“

Damit wird praktisch impliziert, dass die Bevölkerung nun Opfer von Überfällen und ansteckenden Krankheiten wird. Der Leondinger Bürgermeister Walter Brunner zeigt sich schockiert und kündigt rechtliche Konsequenzen an: „Ich bin schockiert, dass man so etwas überhaupt schreiben kann. Wir haben das jetzt an die Polizei Leonding weitergegeben, auch an die Bezirkshauptmannschaft geschickt, und ein Rechtsanwalt von uns prüft die rechtlichen Konsequenzen. Die Polizei hat das Flugblatt auch an das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung weitergegeben. Wir nehmen das sicher nicht so zur Kenntnis.“

Professionell gestaltet und breitflächig verteilt

Wer hinter der Flugblattaktion steht ist derzeit noch nicht bekannt. Die Betreiber dürften jedenfalls über ausreichend Geld und eine gute Organisation verfügen. Denn das Plakat ist sehr professionell gestaltet und wurde zumindest im Ortszentrum von Leonding breitflächig verteilt.