Hitler-Haus: Innenministerium plant Enteignung

Im Streit über das Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau will das Innenministerium jetzt die Besitzerin enteignen. Ein entsprechendes Gesetz soll demnächst folgen, hieß es laut den „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Samstag-Ausgabe) aus dem Ministerium.

Das Haus steht zwar seit fast fünf Jahren leer, trotzdem macht das Innenministerium jetzt Ernst. Es sei geplant, die Besitzerin von Hitlers Geburtshauses in Braunau am Inn zu enteignen. Damit soll nationalsozialistische Wiederbetätigung ausgeschlossen werden, so das Ministerium.

Hitler-Geburtshaus

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Seit 2011 eine Behindertenwerkstätte ausgezogen ist, wird um die Verwendung des Hauses diskutiert

Eigenes Gesetz in Arbeit

Für die Enteignung soll sogar ein eigenes Gesetz geschaffen werden, ähnlich dem bei Eisenbahnbauten, berichten auch die „Oberösterreichischen Nachrichten“. In den vergangenen Jahren blieben Gespräche zwischen dem Ministerium und der Besitzerin erfolglos. Sie soll eine Entschädigung erhalten, wie hoch diese ausfallen soll, ist unklar.

Am 20. April 1889 wurde Hitler in dem Haus geboren. Das Haus wurde 1938 von den Nazis erworben und unter Denkmalschutz gestellt. 1977 bekam es die Familie der heutigen Besitzerin wieder zurück. In den vergangenen Jahren war das Haus immer wieder eine Art Pilgerstätte für Neonazis.

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