Ebensee: Traunbrücke einsturzgefährdet

Am Montagabend hat eine Überprüfung der Traunbrücke in Ebensee gezeigt, dass das Bauwerk einsturzgefährdet ist und sofort gesperrt werden muss. Weil das Dienstagfrüh viele Schulkinder noch nicht wissen konnten, wurden sie mit extra Bussen abgeholt.

Eine Überprüfung der Traunbrücke durch ein Ziviltechnikbüro zeigte gravierende Mängel auf: „Es bestehe die Gefahr, dass der Mittelteil auch ohne Belastung völlig unvorhersehbar einstürzen könne“. Noch um 17.00 Uhr wurde eine Krisensitzung der Gemeinde einberufen - und nur eine Stunde später die Brücke bereits für Verkehr und Fußgeher gesperrt, so ein Bericht der OÖ. Nachrichten (Dienstag). Der Verkehr wird über die Salzkammergutstraße (B145), die in der Nähe verläuft umgeleitet.

Sonderbusse für Schulkinder

Für die Bewohner bedeutet die Sperre aber zunächst einmal eine Umstellung: Dienstagfrüh zum Beispiel wurden außerordentliche Schulbusse eingesetzt, die auch jene Kinder, die sonst einen kurzen Weg über die Brücke haben, abholten und zur Schule brachten. Viele wüßten noch gar nicht, dass ihr gewohnter Weg nicht mehr frei ist, hieß es.

Haarrisse, Rost und kaputte Brückenlager

Wie es mit der Brücke weitergeht, ist noch unklar. Sie ist in Ebensee (Bezirk Gmunden) ein vielgenutzter Verkehrsweg. Die Ziviltechniker stellten an der in den fünfziger Jahren errichteten Spannbetonbrücke massive Schädigungen der Brückenlager und der Auflagerkonsolen auf. Die Rede war auch von feinen Haarrissen, die von einem rostigen Stahllager ausgehen sollen. Laut Bürgermeister Markus Siller (SPÖ) sei ein Neubau wohl unausweichlich.

Dieser würde laut Schätzung von Siller zwischen 2,5 und drei Millionen Euro kosten. Nachdem es sich um eine Gemeindebrücke handle, müsste Ebensee dies bezahlen. Eine für das Gemeindebudget gewaltige zusätzliche Belastung, so der Bürgermeister. Deshalb werde man beim Land um einen Zuschuss ansuchen. Kommenden Montag stehen weitere Beratungen an.