Wirbel um Mautflüchtlinge in Neumarkt

Aufregung herrscht in Neumarkt im Mühlkreis. Laut dem Bürgermeister nimmt der Lkw-Verkehr durch den Ort immer mehr zu. Eigentlich sollte mit der Mühlviertler Schnellstraße (S10) genau das Gegenteil der Fall sein.

Es wird immer mehr statt weniger. Laut dem Neumarkter Bürgermeister Christian Denkmaier fahren täglich bis zu 100 Lkws durch den Ort: „Es kann ja nicht sein, dass um 700 Millionen Euro eine Schnellstraße gebaut wird, damit dann die Lkw die Bundesstraße als Ausweichroute nutzen.“

„Pro Stunde bis zu 20 Lkws“

Der Bürgermeister ist überzeugt, dass unzählige Mautflüchtlinge unter den Lkw-Fahrern sind. Denn auf der S10, der Mühlviertler Schnellstraße, müssten sie Maut zahlen, auf der Bundesstraße nicht. Zu Spitzenzeiten seien bis zu 20 Lkws pro Stunde durch das Ortsgebiet in Neumarkt im Mühlkreis unterwegs, das haben gemeindeeigene Zählungen ergeben, so der Bürgermeister.

Auch durch Matzelsdorf und Götschka sei der Lkw-Verkehr ungewöhnlich hoch. Er fordert nun die zuständige Bezirkshauptmannschaft Freistadt auf entgegenzusteuern. Bezirkshauptmann Alois Hochedlinger sagt: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt die Lkws in Neumarkt mehr geworden sind. Unabhängig davon haben wir aber jetzt eine Untersuchung über die gesamte B125 entlang der S10 in Auftrag gegeben.“

Fahrverbot für Lkws gefordert

Dabei soll herausgefunden werden, ob es wirklich mehr LKW sind, wie der Neumarkter Bürgermeister behauptet. Einig sind sich Bürgermeister und Bezirkshauptmann hingegen bei den möglichen Konsequenzen, Bürgermeister Denkmaier: „Ein Lkw-Fahrverbot, ausgenommen Quell- und Zielverkehr.“ Und Hochedlinger sagt: „Das Fahrverbot für Lkws, aber das werden wir dann entscheiden, wenn die Zahlen am Tisch liegen.“

Von der ASFINAG heißt es, nichts gegen Mautflüchtlinge tun zu können, dem Autobahn- und Schnellstraßenbetreiber entgegen durch Mautflüchtlinge jedoch Einnahmen.