Integration von Flüchtlingskindern in Schulen

Landesrat Rudi Anschober (Grüne) und Landesschulrats-Präsident Fritz Enzenhofer sind mit der schulischen Integration von Flüchtlingskindern zufrieden. Der Erfolg sei vor allem der dezentralen Einschulung zuzuschreiben.

Es ist ein gutes Zeugnis, das der Integration der rund 2.043 Flüchtlingskinder an Oberösterreichs Schulen ausgestellt wird. Das Erfolgsgeheimnis liege bei der Zuteilung der Wohnunterkünfte. Familien mit schulpflichtigen Kindern würden dort untergebracht, wo die Schulsprengel nicht deutschsprachige Kinder gut betreuen könnten, heißt es seitens des Landesschulrates. Somit würden bereits stark beanspruchte Schulen wie in Linz nicht zusätzlich belastet.

Kinder werden maximal ein Jahr zurückgestuft

Die Kinder werden - sofern es irgendwie geht - maximal ein Jahr zurückgestuft, um die soziale Integration zu fördern. Das sei auch ein Bonus, wenn es um den Spracherwerb geht. Kinder lernen 70 Prozent der Sprache durch den Umgang miteinander und nur 30 Prozent durch Sprachunterricht. Parallel zum Unterricht gibt es Sprachförderkurse mit maximal elf Stunden pro Woche. Um Gruppen mit mehr als acht Kindern zu schaffen werden oft Kinder aus mehreren Schulen zusammengefasst. Wird diese Zahl nicht erreicht, gibt es Einzelförderstunden.

Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer garantiert, dass keine einzige Stunde aus dem regulären Unterricht abgezweigt werde. Es gebe keinerlei Benachteiligung der heimischen Schüler.

„Integration nur mit Hilfe vieler zu stemmen“

Zu stemmen sei die Integration derzeit auch durch ein Zusammenhelfen vieler. So bieten etwa pensionierte Lehrer ihre regelmäßige Unterstützung an. Anschober betont, man habe es selbst in der Hand, ob die Fluchtbewegung als Chance für die Gesellschaft genutzt werde, oder ob eine Parallelgesellschaft mit der Gefahr von Armut, Ghettoisierung oder Illegalität herangezogen würde. Nicht zuletzt wird auf die Jugoslawienkrise verwiesen: Damals seien mehr als dreimal so viele schulpflichtige Kinder integriert worden.