Heißes Eisen: Gemeindefusionen

In diesem Jahr könnte es weitere Gemeindefusionen geben. Im Bezirk Grieskirchen wird im Herbst voraussichtlich abgestimmt, im Bezirk Steyr-Land hingegen könnte ein neuerlicher Anlauf scheitern.

Die Begeisterung für eine „Großstadt Bad Hall“ hält sich in Grenzen. Die Idee kam von Tischler Manfred Zorn aus Pfarrkirchen bei Bad Hall: Er schlägt vor, den Kurort Bad Hall mit den umliegenden Gemeinden Pfarrkirchen, Rohr, Waldneukirchen und Adlwang zu fusionieren. Die neue Gemeinde hätte auf einen Schlag etwa 13.000 Einwohner und wäre damit die größte im Bezirk Steyr-Land.

„Einsparungen sind noch vage“

So könnte in der Verwaltung gespart und mehr Geld aus den Ertragsanteilen des Bundes in eine gemeinsame Gemeindekassa fließen, da die Anteile derzeit nach Einwohnerzahl berechnet werden. Laut dem Bad Haller Bürgermeister Bernhard Ruf (ÖVP), könnte sich das mit dem nächsten Finanzausgleich jedoch ändern. Der könnte nicht nach Einwohnerzahl, sondern nach Aufgaben berechnet werden. „Bevor der Finanzausgleich nicht zu Stande gekommen ist, sind die Berechnungen, vor allem was das Einsparungspotential angeht, sehr vage“, sagte Ruf.

Ablehnung und Skepsis

Auch aus der kleinsten der fünf Gemeinden, Rohr im Kremstal mit rund 1.200 Einwohnern, kommt Ablehnung. Bürgermeister Ulrich Flotzinger von der ÖVP rechnet nicht mit mehr Geld. Es hätte nur den Anschein, dass jeder Bürger davon profitieren würde, sagte Flotzinger. „Aber wenn sich alle Gemeinden in Oberösterreich zu solchen Einheiten zusammenschließen würden, dann kommt im Endeffekt auch nicht mehr raus für die einzelne Gemeinde“, so Flotzinger.

Gemeinsam werden die fünf Gemeinden aber beim Baurecht künftig zusammenarbeiten. Bauansuchen werden künftig in einer zentralen Stelle bearbeitet.

Bezirk Grieskirchen: Abstimmung 2016

Während Gemeindefusionen im Großraum Bad Hall mittlerweile zum dritten Mal binnen vier Jahren gescheitert sind, wird im Bezirk Grieskirchen heuer abgestimmt. Zwischen 23. Oktober und 6. November entscheiden die Bürger in Peuerbach, Bruck-Waasen und Steegen über eine Fusion, davor gibt es Informationsveranstaltungen. Die neue Gemeinde wäre mit 5.800 Einwohnern die größte im Bezirk und könnte bei einem „Ja“ der Bürger 2018 entstehen. Peuerbachs Bürgermeister Wolfgang Oberlehner (ÖVP) erhofft sich dadurch Einsparungen in der Verwaltung.