Rettungsversuche für Hausapotheken

Landärzte dürfen Hausapotheken nur weiter betreiben, wenn sie mehr als sechs Kilometer von einer Apotheke entfernt sind. Bis zu 20 Landärzte in Oberösterreich könnten deswegen keinen Nachfolger finden.

Das Gesundheitsministerium ließ sich erstmals ein wenig in die Karten schauen, was in einer Gesetzesnovelle stehen könnte, um die Nachbesetzungsprobleme bei Landarztstellen zu lindern.

In der Zone zwischen vier und sechs Kilometer rund um eine öffentliche Apotheke dürfte es beides geben. Sicher ist, dass in dieser Zone die Hausapotheken auch bei der Übernahme einer Praxis erhalten bleiben. Auch Apotheken werden unter bestimmten Umständen Filialen eröffnen können.

Mehr Freiheiten

Die Apotheken sollen mehr Freiheiten bei Medikamenten-Zustelldiensten bekommen. Weiters sollen die Öffnungszeiten von Arzt und Apotheke besser aufeinander abgestimmt werden, damit auch der letzte Patient am Ende der Ordinationszeit noch sein Medikament holen kann. Und auch die Medikamentenabgabe im Notdienst müsse neu geregelt werden, sagt man im Gesundheitsministerium.

Zweiter Standort gesucht

In der Gemeinde Eberschwang weiß man sich zu helfen: Gemeinsam mit seinem Sohn als Nachfolger hat der Gemeindearzt Silvester Hutgrabner Container auf die grüne Wiese im Nachbarort St. Marienkirchen gestellt. Darin betreut der Jungarzt Patienten und betreibt dort auch eine Hausapotheke.

Notwendig ist dieser ungewöhnliche Schritt geworden, weil in Eberschwang selbst eine Apotheke aufsperren möchte. „Sollte eine Apotheke hinkommen, ist eine Nachfolge nicht möglich, also haben wir einen zweiten Standort - sechs Kilometer entfernt - finden müssen“, so Hutgrabner.

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Hausapotheken wichtiges Zusatzeinkommen

Im ländlichen Bereich wird es immer schwieriger Arztstellen zu besetzen, denn ein wichtiges Zusatzeinkommen sind die Hausapotheken.

Warten auf eine Lösung

Mit dem neuen Gesetz, das spätestens im Herbst kommen soll, hätten Apotheken, genauso wie die Ärzte mit ihren Hausapotheken auf dem Land, einen Platz in der medizinischen Versorgung, verspricht das Ministerium.

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