Verzögerungen im Feierabendverkehr

Nach der Sperre der Eisenbahnbrücke war der Frühverkehr am Montag die erste Bewährungsprobe. Ein Verkehrschaos blieb jedoch aus. Im Feierabendverkehr kam es immer wieder zu kurzen Verzögerungen auf den Ausweichrouten.

Geduld benötigen die Autofahrer am Heimweg jedenfalls. Schon ab 16.30 Uhr kam der Verkehr auf der Mühlkreisautobahn in Richtung Norden immer wieder zum Stillstand, zum Glück nur für kurze Zeit.

Kurze Staus auf Donaulände und Nibelungenbrücke

Auch auf anderen Linzer Straßen mussten die Autofahrer Montagabend eher auf die Bremse als aufs Gas steigen, betroffen war vor allem die Donaulände. Auf der Nibelungenbrücke, die für den Verkehr fast täglich wie ein Nadelöhr wirkt, bildete sich ebenfalls ein Stau. Das Fehlen der Eisenbahnbrücke wird die Situation in den Stoßzeiten sicherlich verschärfen. Am ersten Arbeitstag nach der Sperre war das - in den Abendstunden - kaum zu spüren.

Zehn bis 15 Minuten Zeitverlust Montagfrüh

"Den ersten Montagfrühverkehr mit gesperrter Eisenbahnbrücke haben die Linzer Autofahrer mit im Schnitt zehn bis 15 Minuten Zeitverlust überstanden“, sagte Markus Achleitner, Einsatzleiter beim ÖAMTC Oberösterreich. Wie vorhergesagt, mussten Autofahrer auf den Zufahrten der verbleibenden Donauquerungen, der Nibelungen-, der Voest-Brücke und der Steyregger-Brücke, Verzögerungen in Kauf nehmen. „Zwischen 6.30 und 7.30 Uhr verzeichneten wir auf der A7 auf den zwölf Kilometern zwischen Engerwitzdorf und Voest-Brücke zähflüssigen verkehr. Die längsten Verzögerungen gab es aber auf der Leonfeldner Straße (B 126), wo der Stau bis Glasau zurückreichte“, so Achleitner.

„Nicht für politische Propaganda missbrauchen“

Der Linz Infrastrukturstadtrat Markus Hein (FPÖ) nahm die Erfahrungen vom Montag zum Anlass, die Linzer ÖVP aufzufordern, die Sperre der Eisenbahnbrücke nicht mehr für billige politische Propaganda zu missbrauchen. Es sei zwar naheliegend, dass Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) versuche, Unruhe in der Bevölkerung zu stiften, so Hein.

Seine jüngste Behauptung, der zu erwartende Stau würde theoretische Kosten von bis zu 200 Millionen Euro verursachen, entbehre aber jeder sachlichen Grundlage und berücksichtige nicht die Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr, sowie die polizeilichen Leitmaßnahmen zu Beschleunigung des Verkehrs. Jahrelang als ÖVP im Land und in der Stadt den Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu verschlafen und dann der Stadtpolitik die Schuld zuzuschieben, sei leicht durchschaubar und billig, so Hein.

„Zahlen von Wirtschaftsuni und ÖAMTC bestätigt“

Die ÖVP verwies am Montag darauf, dass die errechneten Kosten von der Wirtschaftsuni Wien und vom ÖAMTC bestätigt worden seien. Das wisse auch die FPÖ, so ÖVP-Klubobmann Martin Hajart gegenüber dem ORF Oberösterreich.

Beginn der Abrissarbeiten

Bereits am Montag wurde mit dem Abriss des 115 Jahre alten Bauwerks begonnen. Anfang der Woche müssen die Arbeiter zunächst Gewicht von der Brücke zu entfernen, heißt es von der Linz AG. Dafür werden zum Beispiel die Gleise ausgebaut.

Ab April werden die einzelnen Tragwerke entfernt, bevor im Sommer dann die 13 Meter hohen und 700 Tonnen schweren Hauptbögen von einer Schwimmbrücke hochgehoben und mit einem Kran an Land gehievt werden. Da die Tragwerke zu groß sind, um sie mit einem Schiff zu transportieren, müssen sie erst zerlegt und anschließend mit Schiffen abtransportiert werden, sagen Experten der Linz AG.

Abrissarbeiten bis Herbst

Im Herbst werden die Abrissarbeiten voraussichtlich beendet sein. Kostenpunkt: 3,3 Millionen Euro. Parallel laufen die Bauarbeiten für eine neue Brücke. Die Bauzeit des 60 Millionen Euro Projekts ist mit vier Jahren veranschlagt.

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