Neues Buch über Zuwanderung in Linz
Das Buch mit dem Titel „Vom nationalen Hort zur postmodernen City“ beleuchtet die Migrations- und Identitätsgeschichte der Stadt Linz im 20. und 21. Jahrhundert und wurde am Donnerstag vom Autor Michael John, Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) und dem Direktor des Archivs der Stadt Linz, Walter Schuster, präsentiert.
„Linz war und ist eine Zuwanderungsstadt“
Heute haben rund 30 Prozent der Linzer Bevölkerung einen migrantischen Hintergrund. Aber eine Zuwanderung habe es immer schon und über weite Strecken des 20. Jahrhunderts gegeben, so der Autor Michael John von der Universität Linz: „Linz war schon zur Jahrhundertwende eine Zuwanderungsstadt und ist es auch heute. Um 1900 waren ungefähr 25 Prozent der Bevölkerung in Linz heimatberechtigt, das heißt, sie galten als Einheimische. Mehrheitlich nicht in Linz Geborene waren über weite Strecken des 20. Jahrhunderts der Großteil der Bevölkerung.“
Archiv der Stadt Linz
Zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen
Im Mittelpunkt des Buches stehen soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen, die die Zuwanderung mit sich brachte, aber auch, wie man mit den durch die Migration entstandenen Minderheiten umging und vor welche Herausforderungen die Stadt durch den Zuzug gestellt war. Zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen dokumentieren auch das Selbstbild der nach Linz Zugezogenen.
Archiv der Stadt Linz
„Mosaikstein zur geschichtlichen Aufarbeitung“
Das Buch von Michael John und dem Archiv der Stadt Linz sei ein weiterer Mosaikstein in der geschichtlichen Aufarbeitung der Landeshauptstadt, so Bürgermeister Klaus Luger, der aufgrund der Aktualität des Themas auch einen Wunsch äußerte: „Dass möglichst viele politische Entscheidungsträger dieses Werk selbstreflektorisch lesen mögen. Vielleicht wird dann die eine oder andere tagespolitische Aussage ein wenig im eigenen Denken wissenschaftlich relativierbar sein.“
Archiv der Stadt Linz
Das Buch „Vom nationalen Hort zur postmodernen City“ von Michael John und dem Archiv der Stadt Linz ist im Buchhandel und im Archiv der Stadt Linz erhältlich.
Henry Steinbock; ooe.ORF.at