Viel Arbeit für die Schuldnerberater

Fast 13.000 Beratungsgespräche haben die Schuldnerhilfe OÖ und die Schuldnerberatung OÖ im Vorjahr durchgeführt. Auch wenn die Zahl leicht rückläufig sei, könne man nicht von einer Entspannung sprechen, so die Experten.

Besonders junge Menschen tappen immer öfter in die Schuldenfalle, von den 13.000 Beratungsgesprächen machen sie fast ein Drittel aus, so die Schuldnerberater. Die zwei Hauptgründe seien erstens eine unverschuldete Verschlechterung der Einkommenssituation, zum Beispiel durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit, und zweitens eine mangelnde Budgetplanung.

„Viele kommen erst gar nicht zur Beratung“

Und auch wenn die Zahl der Schuldnerberatungen im Vorjahr leicht zurückgegangen ist, könne man nicht von einer Entspannung sprechen, so Soziallandesrat Reinhold Entholzer (SPÖ), denn: „Viele kommen ja gar nicht zur Schuldnerberatung, weil sie glauben, dass man ihnen sowieso nicht helfen kann. Sie wissen oft gar nicht, welche Möglichkeiten es gibt.“

Wohnungskosten bereiten oft Probleme

Außerdem gebe es immer mehr Menschen, die bereits einmal einen Privatkonkurs angemeldet hatten und dann sogar in einen zweiten oder dritten Privatkonkurs schlittern, so der Geschäftsführer der Schuldnerberatung Thomas Berghuber. Aber auch die Preise für das Wohnen bereiten vielen Menschen mit geringem Einkommen Probleme.

Ratenzahlungsangebote können teuer kommen

Und oft würden die ohnehin schon Verschuldeten verführerische Ratenzahlungsangebote eingehen, weil die monatlichen Raten zunächst sehr gering aussehen, bei Nichtbezahlung aber oft horrende Überziehungszinsen drohen, so der Geschäftsführer der Schuldnerhilfe, Ferdinand Herndler, der die Schuldensituation auf den Punkt bringt: „Diejenigen, die am wenigsten Geld haben, zahlen das Meiste.“

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