Keine Beteiligung Dritter bei Bluttat

Nach dem mutmaßlichen Mord und Selbstmord am Samstag in Natternbach (Bezirk Grieskirchen) gibt es keine Hinweise auf die Beteiligung Dritter. Das teilte Christian Hubmer von der Staatsanwaltschaft Wels am Montag mit.

Seine Auskunft beruhte auf dem Ergebnis der davor durchgeführten Obduktion der beiden Leichen. Beide erlagen demnach Stichverletzungen.

Weitere Untersuchungen

Die Todeszeitpunkte der Ehepartner sind unterschiedlich, weitere Untersuchungen sollen sie noch näher eingrenzen. Der 58-jährige Mann dürfte zu einem Küchenmesser gegriffen und damit seine 55-jährige Ehefrau getötet haben. Danach tötete er sich mit dem Messer selbst. Auch er hatte Stichverletzungen am Hals und Oberkörper. Die Tatwaffe wurde in unmittelbarer Nähe zu seiner Leiche sichergestellt.

Mord per SMS angekündigt

Hintergrund der Bluttat dürften die psychischen Probleme des 58-Jährigen gewesen sein. Die Tat hatte der Mann kurz zuvor seinen Kindern per SMS vage angekündigt.

Menschen in Lebenskrisen oder mit psychischen Problemen neigen laut Psychologen zu eingeschränkten Sichtweisen. Wird dann ein Fall bekannt, in dem jemand vor seinem Suizid noch einen anderen Menschen tötete, kann dieser Tabubruch ein Vorbild sein, sagte der Psychologe und Psychotherapeut Strutz im Gespräch mit Radio Oberösterreich.

„Gefahr für Angehörige kaum erkennbar“

Typische Symptome in solchen Situationen sind soziale Abgrenzung, die Verweigerung zu Gesprächen, die Aufgabe von lieb gewonnenen Hobbys und Tätigkeiten. Für Angehörige - und generell für Laien - sei allerdings nur schwer zu erkennen, wie ernst die Situation tatsächlich ist oder gar, ob auch Gefahr für die unmittelbare Umgebung besteht, so Strutz.

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Strutz zu Bluttaten

Es müsse eine Sensibilisierung stattfinden, für Menschen, die sich zurückziehen. Die Gründe, warum Menschen andere töten, bevor sie Suizid begehen, seien von Fall zu Fall unterschiedlich, so Strutz.

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