Niederlage für Linz im Bilderstreit

Die Stadt Linz hat die nächste Niederlage im Rechtsstreit um vier verschwundene Bilder von Gustav Klimt und Egon Schiele einstecken müssen. Die Berufung gegen das Urteil des Landesgerichts Linz wurde vom Oberlandesgericht abgelehnt.

Die Stadt muss demnach den Erben der Kunstmalerin Olga Jäger 8,24 Millionen Euro plus Zinsen zahlen, berichtet das „Neue Volksblatt“ (Samstagsausgabe).

Auseinandersetzung seit sieben Jahren

Seit sieben Jahren währt inzwischen die gerichtliche Auseinandersetzung. Vergleichsversuche blieben erfolglos. Die Stadt zweifelt nach wie vor an der Echtheit der Werke, weshalb sie auch im Herbst Rechtsmittel gegen das Urteil vom Landesgericht einlegte. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) kündigt im „Neuen Volksblatt“ an, dass Anfang nächster Woche darüber beraten werde, ob die Stadt die letzte juristische Chance wahrnehmen und den Obersten Gerichtshof mit der Causa befassen werde.

Werke waren nicht mehr auffindbar

1951 hatte die damalige Eigentümerin Jäger ein Klimt-Gemälde sowie drei Bilder von Egon Schiele an die Neue Galerie der Stadt Linz (heute Lentos) verliehen. Als die Erben 2006 den Leihschein aus dem Nachlass einlösen wollten, waren die Werke nicht mehr auffindbar. Sie klagten zuerst nur in einem Fall. 2011 sprach ihnen der Oberste Gerichtshof für die Schiele-Zeichnung „Paar“ 100.000 Euro zu.

Gericht: „Erben zu entschädigen“

Dann wurde um die drei anderen Bilder - die Klimt-Zeichnung „Zwei Liegende“ sowie das Aquarell „Junger Mann“ und das Ölgemälde „Tote Stadt“ von Schiele - prozessiert. Das Gericht entschied, dass die Erben auch dafür zu entschädigen seien. Seitdem wird um die Höhe gestritten.

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