Heftige Kritik an Sports Direct

Der Sportartikelhändler Sports Direct hängt nach der Übernahme des oberösterreichischen Familienunternehmens Eybl angeschlagen in den Seilen. Allein im vergangenen Geschäftsjahr gab es einen Verlust von mehr als 45 Millionen Euro.

Ein Grund dafür sei der rasche Wechsel der Marke, durch den Stammkunden verloren gegangen seien, so Katharina Hofer, Professorin am Institut für Handel, Absatz und Marketing der Johannes-Kepler-Universität Linz.

Verlorene Kunden durch Wechsel

Es wäre ein radikaler Wandel vom Familienunternehmen zum Diskonter gewesen, sagte Hofer. Einst setzte das Unternehmen auf Service, Beratung und „Premium Produkte“, doch als Discounter bot vor allem günstige Preise. Das hätte viele Kunden vertrieben, so Hofer.

„Dilettantisches Projekt“

„Das gehört wohl zu den dilettantischsten Projekten, die es je im Handel in Europa gegeben hat“, kritisierte auch der Handelsexperte der Wirtschaftsuniversität Wien, Peter Schnedlitz, die Übernahme.

Auch er beurteilte die Transformation Fachgeschäft zum Diskonter problematisch, da der Sportartikelhandel ein sensibler Bereich sei. „Menschen kaufen bestimmte Marken, die sie gewohnt sind. Sie wollen die Freizeit professionell verbringen und da geht es natürlich sehr schwer, dass man unbekannte Marken irgendwo aus dem Ausland hertransferiert“, erklärt Schnedlitz. Der britische Diskont-Händler hat bereits negative Schlagzeilen mit fragwürdigen Arbeitsbedingungen, sowohl in Großbritannien als auch in Österreich, gemacht.

Von finanzieller Unterstützung abhängig

Der Fortbestand von Sports Direct hängt nun von der finanziellen Unterstützung durch den britischen Mutterkonzern ab. Von Seiten des Unternehmens gab es keine Stellungnahme. Trotz mehrmaliger Nachfrage hieß es: Kein Kommentar.

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