Fahrplan zum Ende der Eisenbahnbrücke

Das Ende der Eisenbahnbrücke ist Thema einer Pressekonferenz der Linz AG am Donnerstag gewesen. Am 27. Februar um 0.30 Uhr wird die Brücke für den Verkehr gesperrt. Bis es 2020 eine neue gibt, gelte es, einem Verkehrsinfarkt vorzubeugen.

Der Abbruch der Eisenbahnbrücke soll im Herbst abgeschlossen sein und 3,3 Millionen Euro kosten. Zwei Tage nach der Sperre werde begonnen, den Asphalt zu entfernen, um das Gewicht zu verringern. Ab April werden die einzelnen Tragwerke entfernt. Jene Teile der Brücke am Ufer, können mit einem Kran abgebaut werden. Die bis zu 13 Meter hohen Hauptbögen aber, müssen von einer Schwimmbrücke hochgehoben, von Lastkähnen ans Ufer gezogen - und dann mittels Kränen an Land gehievt werden.

Grafik Eisenbahnbrücke

Linz AG

Jedes der Hauptelemente wiegt mehr als 700 Tonnen

Vier Jahre nur zwei Brücken

Mindestens so groß wie die technische Herausforderung des Brückenabbaus dürfte die verkehrstechnische sein, bis 2020 wieder eine Donauquerung an jener Stelle zur Verfügung steht. Immerhin wurde die Eisenbahnbrücke bisher von 14.000 Fahrzeugen pro Tag benutzt. „Es wird zwar Beeinträchtigungen geben, ich bin aber der Überzeugung, dass es keinen Infarkt geben wird“, ist der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) optimistisch. Beliebt war die Eisenbahnbrücke bei Fußgehern und Radfahrern, die die nächsten vier Jahre umdenken und weitere Wege einplanen müssen.

Laut Verkehrsstadtrat Markus Hein (FPÖ) werde durch die Ausweitung von Parkverboten auf den wichtigsten Einfallsstraßen und durch eine längere Öffnungszeit des Schrankens in Alturfahr versucht, die Probleme möglichst gering zu halten.

Eisenbahnbrücke von oben

fotokerschi.at/luftbildaufnahmen-winkler.at

Dass das marode Bauwerk des Hofschlossers Anton Biro neu gebaut wird, haben die Linzer nach langen politischen Diskussionen im Herbst in einer Volksbefragung entschieden.

Ideen zu Verwendung gefragt

Bis Herbst sollen die Abbrucharbeiten fertig sein. Das Material wird verschrottet, ein Teil könnte beispielsweise im neuen Hafenviertel als Gestaltungselement wiederverwendet werden, die Ideenfindung dazu ist noch nicht abgeschlossen, so die Verantwortlichen. Die Pfeiler bleiben vorerst im Wasser, weil es wirtschaftlicher sei, sie erst im Zuge des Brückenneubaus zu entfernen.

Projektsieger, Archtektenbüro Marc Mimram Paris

Stadt Linz

Das Siegprojekt des Pariser Archtektenbüros Marc Mimram

60 Millionen Euro für neue Brücke

Parallel zum Abbau laufen die Vorbereitungsarbeiten für eine neue Brücke. Die neue Brücke soll sich mit 60 Millionen Euro zu Buche schlagen. Dazu kommen acht Millionen Euro für den Straßenbau und andere Nebenkosten. Die Finanzierung teilen sich Land und Stadt, der Schlüssel steht noch nicht fest.

Die neue Brücke soll nicht nur Autos, Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung stehen, über die Donauquerung wird auch die geplante, zweite Schienenachse der Straßenbahn führen.

Baier: „Fahrlässig“

Für ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Baier ist es, wie er in einer Aussendung erklärt, fahrlässig, ohne überhaupt eine Baubewilligung für eine neue Donaubrücke in der Tasche zu haben, die Eisenbahnbrücke abzureißen. Der vorgelegte Zeitplan sei weit von einem Gesamt-Verkehrskonzept entfernt, er fordert eine detaillierte Aufschlüsselung der Arbeiten.

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