Demonstration gegen Burschenbundball

Das Bündnis „Linz gegen Rechts“ hat auch für dieses Jahr wieder eine Demonstration anlässlich des Burschenbundballes am Samstag organisiert. Um das Palais Kaufmännischer Verein gilt wieder ein großräumiges Platzverbot.

Das Bündnis rechnet mit 1.000 Demonstranten, die sich ab 16.15 Uhr am Vorplatz des Linzer Hauptbahnhofes versammeln und um 17.30 Uhr „lautstark aber friedlich“ durch die Innenstadt bis zum Martin-Luther-Platz marschieren wollen. „Für uns ist klar, dass der Burschenbundball nichts anderes als eine rechtsextreme Großveranstaltung ist“, hieß es in einer Presseaussendung.

Kritik an Unterstützung

Die Veranstalter kritisierten, dass immer auch Vertreter der Politik, namhafter Unternehmen und der Universität den Ball besuchen. "Gerade die bereitwillige Unterstützung aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik wertet diesen aber enorm auf und schlägt eine Brücke von der extremen Rechten hinein in die bürgerliche Mitte“, so die Kritiker. Der Protest der Antifaschisten richtet sich heuer aber auch gegen die schwarz-blaue Koalition, hieß es.

"... das Prinzip der offenen Gesellschaft ..."

Der Ball steht traditionell unter dem Ehrenschutz des Landeshauptmannes und der Johannes Kepler Universität in Linz. Der neue Rektor Meinhard Lukas begründete seine Teilnahme am Ball damit, dass er „das Prinzip der offenen Gesellschaft und das Prinzip der Äquidistanz (gleicher Abstand, Anm.) zu politischen Parteien und Gruppen unterschiedlicher Gesinnung“ vertrete.

So übernehme die Uni auch den Ehrenschutz für Veranstaltungen wie beispielsweise den CV-Ball, den Burschenbund-Ball oder die Rote Nacht. Auch Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) habe sein Kommen angekündigt.

Keine Gewalt erwartet

Die Polizei erwartet sich am Samstag keine gewaltsamen Ausschreitungen, nachdem auch die Kundgebung gegen den Akademikerball in Wien ohne Zwischenfälle geblieben war. In Linz werden wie die Jahre zuvor 200 Mann im Einsatz sein, erklärte Polizeisprecher David Furtner. Das mit Sperrgittern gesicherte Platzverbot rund um das Vereinshaus - laut Furtner eine „reine Vorsichtsmaßnahme“ - beginnt um 17.30 Uhr und endet spätestens am Sonntag um 6.00 Uhr.

2015 Eingänge blockiert

2015 waren nach dem offiziellen Ende der Demonstration und dem Aufheben des Platzverbots rund 50 Personen zu einem der Vereinshaus-Zugänge gezogen und versuchten dort ankommende Ballgäste zu attackieren. Auch vor einem weiteren Eingang des Gebäudes marschierten etwa 150 Personen auf und bildeten eine Blockade.

Schienenersatz bei Straßenbahn

Aufgrund der Demonstration müsse der Straßenbahnverkehr der Linien eins, zwei und drei zwischen 17.30 Uhr bis zur Beendigung der Kundgebung zwischen Hauptbahnhof und Sonnensteinstraße bzw. Landgutstraße eingestellt werden. Als Schienenersatz für die betroffene Strecke fahren Busse, so die LinzLinien in einer Aussendung am Donnerstagnachmittag.