Erste Spuren der verschwundenen FACC-Millionen

Nachdem bei dem Luftfahrtzulieferer FACC durch einen Internetbetrug ein Schaden von rund 50 Millionen Euro entstanden war, dürften jetzt erste Spuren aufgetaucht sein, wohin das Geld verschwunden sein könnte.

Der für den Bereich Investor Relations von FACC zuständige Manuel Taverne bestätigte auf APA-Anfrage in diesem Sinn einen Bericht der „Kronen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe), wonach Überweisungen unter anderem auf Konten in Asien und eines in der Slowakei stattgefunden haben sollen.

„Kann nichts ausschließen und nichts bestätigen“

Weitergehende Informationen in diesem Fall wollte er unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht veröffentlichen: „Ich kann nichts ausschließen und nichts bestätigen“.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Der Akt wurde inzwischen von der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft abgetreten und ist am Dienstag dort eingetroffen, teilte deren Pressesprecher Rene Ruprecht mit. Dort hieß es lediglich, die Ermittlungen bezüglich betrügerischer Vorgänge seien im Gange. Die Spuren nach Asien und in die Slowakei wurden gegenüber dem ORF von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft nicht bestätigt.

50 Millionen Euro aus Unternehmen abgeflossen

Im Zeitraum zwischen 1. Dezember 2015 und 19. Jänner 2016 sind bei FACC 50 Millionen Euro abgeflossen. Der Betrug flog auf, als Überweisungen über das Internet an externe Bankverbindungen aufgetaucht waren, die sich niemand erklären konnte. Als der Betrug aufflog hieß es aus dem Unternehmen, dass möglicherweise ein Mitarbeiter aus dem Finanzbereich intern benutzt worden sei. Ob dieser Mitarbeiter wissentlich benutzt oder unbewusst gehandelt habe, konnte oder wollte ein FACC-Sprecher nicht sagen.

Personelle Konsequenzen, etwa Kündigungen, Suspendierungen oder Freistellungen von Mitarbeitern wurden kurz nach Auffliegen des Betrugs ausgeschlossen.

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