Rettungsversuch für Hausapotheken

Sechs Kilometer müssen zwischen einer öffentlichen Apotheke und einer Hausapotheke liegen. Die Grünen werden am Donnerstag im Landtag einen Initiativantrag einbringen, in dem sie eine Rückkehr zur Vier-Kilometer-Zone fordern.

Der Fall Lasberg brachte die Diskussion neu ins Rollen. Dort fehlen genau 36 Meter auf den sechs Kilometerradius zur nächsten öffentlichen Apotheke. Deswegen darf der langjährige Gemeindearzt Helmut Cekal seine Hausapotheke nicht an einen Nachfolger weitergeben. Ohne Hausapotheke wird sich aber wohl auch kein Nachfolger finden. Mehr dazu in Weiter Wirbel um die Hausapotheken (ooe.ORF.at)

Dutzende Fälle in den kommenden Jahren

Lasberg sei aber nur ein Fall von Dutzenden, die in den nächsten Jahren auf die Gemeinden zukommen werden, sagt die Grüne Gesundheitssprecherin Ulrike Schwarz, die die Initiative im Landtag startet. Sie beruft sich auf Zahlen der Ärztekammer, die von 54 Übergaben spricht, die ähnlich wie der Lasberger Fall gelagert sein sollen.

Vorschlag der Apothekerkammer

Von der Apothekerkammer gibt es bereits einen Vorschlag. Dort, wo ohnehin keine öffentliche Apotheke geplant sei, könne man ja über den Fortbestand der Hausapotheken reden. Das ist den jeweiligen Ärzten aber zu wenig. Schließlich müssten Nachfolger auch in die Praxen investieren und teils neue, teure Geräte kaufen - immer verbunden mit dem Risiko, dass in ein paar Jahren eine Apotheke kommen könnte und man dann die Hausapotheke wieder abgeben muss. Die Grünen wollen deshalb im Landtag eine Resolution an den Bund verabschieden, in dem eine Rückkehr zur Vier-Kilometer-Zone gefordert wird, sagte Schwarz-

ÖVP signalisiert teilweise Zustimmung

Die ÖVP signalisierte bereits Zustimmung zum Vorstoß der Grünen, auf die vier Kilometer will man sich aber offenbar nicht festlegen. Im Gesundheitsministerium arbeite man bereits an einer Neuregelung. Bis April soll es einen entsprechenden Entwurf dazu geben. Sehr viel Konkretes war dazu aber noch nicht zu erfahren, nur soviel: Man wolle ein gemeinsames Paket aus Hausapotheken, Filialapotheken und Hauszustellung von Medikamenten. Wo was kommt oder bestehen bleiben darf, soll nach derzeitigem Stand von Ort zu Ort flexibel geregelt werden. Ob das für neue, junge Gemeindeärzte aber die notwendige Klarheit und Rechtssicherheit bringen wird, darf momentan einmal bezweifelt werden.