Thomas Köck bekam Kleist-Förderpreis

Der aus Steyr stammende Autor Thomas Köck ist mit dem Kleist-Förderpreis für junge deutschsprachige Dramatiker ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte damit Köcks „paradies fluten“, das Auftaktwerk einer Klima-Trilogie.

Der in Steyr geborene und in Wolfern (Bezirk Steyr-Land) aufgewachsene, 29-jährige Köck habe ein großes Thema gewählt, ohne zu werten oder dogmatisch zu werden. In der Begründung hieß es: „Alles dreht sich um den Kapitalismus und den Raubbau an der Natur, selbst wenn es um das Innerste des Familienlebens geht.“

„Paradies fluten“ ist der erste Teil einer Klima-Trilogie, deren zweiter Teil „paradies hungern“ im Herbst am Landestheater Marburg uraufgeführt wurde. Der dritte Teil sei in Arbeit, berichtete Köck.

„Maßlos in Themenvielfalt und Bilderflut“

In der Geburtsstadt des Dichters Heinrich von Kleist (1777-1811), Frankfurt an der Oder, vergab den mit 7.500 Euro dotierten Preis zusammen mit dem Kleist Forum, den Ruhrfestspielen Recklinghausen und der Dramaturgischen Gesellschaft. Jury-Vorsitzender Florian Vogel sagte, der prämierte Theatertext sei maßlos in seiner Themenvielfalt und Bilderflut sowie durchzogen von plastischen Spielszenen und Prosa-Passagen.

Hausautor beim Nationaltheater Mannheim

Köck ist in dieser Spielzeit am Nationaltheater Mannheim als Hausautor engagiert. Für seine Arbeiten erhielt er bereits den Osnabrücker Dramatikerpreis 2013 („jenseits von fukuyama“) und den Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises 2015 „Isabelle Huppert (geopfert wird immer)“.

Premiere Anfang Juni

Der Kleist-Förderpreis ist mit der Uraufführung des Stücks verbunden. Die Inszenierung wird vom Staatstheater Mainz in Regie von Sara Ostertag erarbeitet. Die Premiere ist Anfang Juni bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen geplant. In der Oderstadt wird die Inszenierung am 6. Oktober während der Kleist-Festtage gezeigt. An dem Tag wird auch der Preis überreicht, um den sich diesmal 127 Autoren beworben hatten.