Warnung vor Heilmittelkauf im Internet
Hustensaft, Vitamin C und Halswehtabletten - all das kann man - so es nicht verschreibungspflichtig ist - im Internet bestellen. Und zwar seit etwa einem halben Jahr auch bei österreichischen Online-Apotheken, die sich dafür einem eigenen Bewilligungsverfahren unterziehen müssen, so Gunda Gittler von der Apotheke der barmherzigen Brüder in Linz.
„Jedes zweite Medikament im Netz gefälscht“
Während der Anteil gefälschter Medikamente insgesamt in Industrieländern wie Österreich bei etwa einem Prozent liegt, liege der Anteil im Netz bei bis zu 50 Prozent. Das sei damit zu erklären, dass es eben viele betrügerische Pseudo-Apotheken im Netz gebe, so Gittler. Dort zu bestellen sei riskant, denn ob Verpackungen und Beipacktexte gefälscht sind, sei oft für den Kunden nicht erkennbar. Die Gefahr sei groß, dass ein Medikament ohne, zu wenig oder gar einen gefährlichen Inhaltsstoff habe, so Gittler.
ORF
Logo als Orientierungshilfe
Ein eigenes Zertifikat auf den Internetseiten - das grün weißes Logo - schildert die vertrauenswürdigen Online-Apotheken aus. Dahinter steht dann eine seriöse Apotheke mit ausgebildeten Pharmazeuten, die per E-Mail auch beraten sollen, so Gittler.
Gittler rät: „Skeptisch sein“
Derzeit ist es den registrierten, überprüften Online-Apotheken nur erlaubt, rezeptfreie Präparate, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel im Netz zu verkaufen. Skeptisch werden sollten Kunden, wenn Medikamente viel billiger als im Handel sind, wenn der Firmensitz der Online-Apotheke nicht in Österreich ist oder, wenn rezeptpflichtige Medikamente leicht zu bekommen seien.
EU arbeitet an Sicherheit
Zum Schutz vor gefährlicher, gefälschter Ware müssen aber noch Sicherheitsvorkehrungen erarbeitet werden. Allerdings gehen auch in klassischen Apotheken immer wieder Fälschungen über den Ladentisch - die EU will deshalb noch heuer eine neue Richtlinie erlassen. Jede einzelne Packung soll dann zum Unikat werden.