Bankidee mit Gemeinwohl im Fokus

In der Arbeiterkammer Linz wird am Montag eine neue Bankidee vorgestellt. Im Fokus des Geldinstitutes werde nicht das Geldverdienen stehen, sondern Kredite für ökologische, ethisch einwandfreie und dem Gemeinwohl nützende Projekte, so die Verantwortlichen.

Es liege noch viel Arbeit vor der potentiellen Gründung der „Bank für Gemeinwohl“, hieß es bei den Vorbereitungen zur Präsentation. Derzeit werde österreichweit Geld für das Kapital zu Gründung gesammelt. Die Beteiligung an der künftigen Bankgenossenschaft ist mit mindestens 200 Euro - maximal 100.000 Euro – möglich.

Banklizenz ab sechs Millionen Euro

Etwas über 1,6 Millionen Euro sind gesammelt. Ab sechs Millionen werde man beginnen, mit der Finanzmarktaufsicht Gespräche über eine Banklizenz zu führen, so die Verantwortlichen. Insgesamt wird aber ein Kapital von elf bis 15 Millionen angestrebt.

Die neue „Bank für Gemeinwohl“ soll sich deutlich vom Rest des Finanzsektors unterscheiden, sagte der ehemalige Bankmanager und jetzige Genossenschaftsvorstand Robert Moser im Vorfeld: „Bei uns gibt es überhaupt keine Spekulation“, das Verhältnis von Kundeneinlagen zu Krediten soll ausgewogen sein. Außerdem werde es ein klares Gehaltsschema geben.

Höchster Lohn beschränkt

Der höchste Lohn in der Bank darf maximal fünfmal so hoch sein wie der niedrigste Lohn. Bei ihrer Arbeit will sich die Bank auf die wesentlichsten Bedürfnisse beschränken: Spareinlagen verwalten, Kredite vergeben und den Zahlungsverkehr abwickeln. Die Zinsen sollen marktüblich sein.

Für Projekte von denen die Allgemeinheit profitiert, können die Kredite auch günstiger werden. Grundsätzlich brauche es viel Idealismus, denn im Fall einer Pleite haften die Genossenschafter mit dem doppelten des eingezahlten Kapitals. Und Dividenden oder Ausschüttungen sind derzeit nicht vorgesehen.

Viele Unterstützer

Dennoch gibt es viele Unterstützer für diese Idee einer Bank, wie den Logistikunternehmer Max Schachinger, der sich vorstellen kann, Räumlichkeiten oder IT-Services zur Verfügung zu stellen. Auch von der Gewerkschaft bekommt die Bankinitiative das Prädikat „unterstützenswert“, so Martin Windtner. Getrieben werden die Genossenschafter von der Unzufriedenheit mit der Entwicklung des Finanzsektors in den vergangen Jahren, wo es nur mehr darum gehe, möglichst viel Geld anzuhäufen.

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