Korruptionsverdacht - Ton wird rauer

In der Debatte um angebliche Korruptionsfälle auf Linzer Märkten wird der Ton zwischen ÖVP-Stadträtin Susanne Wegscheider und dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) rauer. Wegscheider klagt über mangelnde Information, Luger ortet Realitätsverweigerung.

Die Vorwürfe, die im Raum stehen, wiegen schwer. Vor zwei bzw. drei Jahren sollen Mitarbeiter des Marktamtes die Hand aufgehalten und Geld bzw. Geschenke angenommen haben. Im Gegenzug sollen sie Standlern zum Beispiel bessere Standplätze zugewiesen haben. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft wurde eingeschaltet.

Vorwürfe werden bestritten

Alle Beschuldigten, für die die Unschuldsvermutung gilt, bestreiten die Vorwürfe. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) zog nach Bekanntwerden der Vorwürfe Konsequenzen und richtete eine anonyme Meldestelle ein.

Die zuständige Wirtschaftsstadträtin Susanne Wegscheider (ÖVP) warf Luger in einer Pressekonferenz am Montag mangelnde Information vor. Aus dem Bürgermeisterbüro habe sie bisher nur sehr allgemeine Informationen bekommen, kritisiert sie. Die eingegangenen Beschwerden wurden an die Staatsanwaltschaft geschickt, weil weder er noch Wegscheider die richtigen Ansprechpersonen dafür seien, so Luger.

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Wegscheider betont Zuständigkeit

„Lasse mir nicht hineinregieren“, sagt Wegscheider. Sie will die Causa jetzt rasch aufklären.

„Hat selben Informationsstand wie ich“

Luger reagierte darauf in einer Medienaussendung: „Die Marktreferentin hat denselben Informationsstand wie ich. Auch mir sind keine Details bekannt.“ Wichtig seien zwei konkret eingebrachte Aussagen gewesen, welche zur Anzeige geführt hätten, so Luger. Er ortet Realitätsverweigerung und spricht von Betriebsblindheit. Gleichzeitig tritt er dafür ein, externe Experten bei der Neukonzeptionierung der Linzer Märkte einzubinden.