Konkursantrag wurde eingebracht

Am Montagvormittag wurde für die Supermarktkette Zielpunkt der Konkursantrag bei Gericht in Wien eingebracht. Kritik gab es am Wochenende an Pfeiffer wegen eines Immobilienkaufs kurz vor Bekanntgabe der Insolvenz.

Der Antrag der Zielpunkt GmbH auf Eröffnung eines Konkursverfahrens ist beim Handelsgericht Wien eingereicht worden. Es ist zu erwarten, dass noch am Montag der Konkurseröffnungsbeschluss gefasst und ein Masseverwalter bestellt wird. „Aus dem Insolvenzantrag ist klar ersichtlich, welche Entwicklungen vor allem in der jüngsten Vergangenheit dazu führten, dass im Sinne einer sorgfältigen Geschäftsführung dieser Antrag unvermeidbar und zeitlich nicht flexibel war“, so Firmenanwältin Ulla Reisch.

Konkursgründe: Umsatzeinbrüche, Fehlfinanzierung

Der Konkurs der Lebensmittelkette Zielpunkt ist laut Creditreform unter anderem auf „die mangelnde Bereitschaft der Muttergesellschaft zur weiteren Betriebsmittelfinanzierung“ zurückzuführen. Als weitere Insolvenzursachen orten Kreditschützer „massive Umsatzeinbrüche“ und „die gescheiterte Investorensuche“.

Kritik an Eigentümerfamilie

Am Wochenende ist die Eigentümerfamilie Pfeiffer aus Traun weiter in die Kritik geraten. Pfeiffer hat nämlich wenige Tage vor Bekanntgabe der Zielpunkt-Pleite um 38 Millionen Euro einen Teil jener Geschäftslokale gekauft, in denen Zielpunkt Geschäfte eingemietet sind. Umgekehrt zahlt das Unternehmen die Gehälter für November und das Weihnachtsgeld für die Mitarbeiter von rund 16 Millionen Euro nicht.

„Unglücklicher zeitlicher Zufall“

Pfeiffer-Chef Georg Pfeiffer verteidigte am Sonntagabend in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ das Immobiliengeschäft. „Der Kauf der Immobilien war ein Teil unseres Sanierungskonzeptes und seit mehreren Monaten - eben zur Absicherung von Zielpunkt - im Laufen und wurde jetzt abgeschlossen. Dass dies zeitgleich zur Feststellung der Zahlungsunfähigkeit von Zielpunkt passiert ist, ist ein unglücklicher zeitlicher Zufall“, so Pfeiffer. Man habe wegen „vereinbarter Kündigungsverzichte aus diesen Mietverträgen nicht aussteigen“ können.

Links: