Zielpunkt: Betriebsrat fassungslos

Bei der Zielpunkt-Pleite hat sich am Freitag Betriebsratschefin Snjezana Brajinovic für die Beschäftigten zu Wort gemeldet. Sie sei fassungslos über das Vorgehen der Zielpunkt-Muttergesellschaft Pfeiffer. Laut Gewerkschaft würden rechtliche Schritte geprüft.

Bis zuletzt habe man den Mitarbeitern vorgegaukelt, dass Pfeiffer sich auf den Einzelhandel konzentrieren wollte, so die Betriebsrätin. Für den riesigen Sortimentsumbau hätten die Mitarbeiter 14, 15 Stunden am Tag gearbeitet, teilweise seien Ruhezeiten nicht eingehalten worden. Pfeiffer sei „der schlimmste Eigentümer, den wir je hatten“, so die Betriebsratsvorsitzende gegenüber Radio Oberösterreich. Brajinovic sprach von Angst und Wut der Beschäftigten.

Betriebsversammlungen zu Wochenbeginn

Am Montag und Dienstag finden bei Zielpunkt Betriebsversammlungen statt, bei welchen die Mitarbeiter von Arbeiterkammer, Gewerkschaft und Betriebsrat informiert werden. Am Freitag wurde außerdem bekannt, dass Pfeiffer am Dienstag kurz vor der Zielpunkt-Pleite bei der Bundeswettbewerbsbehörde den Kauf der TREI Real Estate Austria, früher LÖWA, angemeldete. LÖWA war die Vorgängermarke von Zielpunkt. Laut Betriebsratschefin Brajinovic, die im Zielpunkt-Aufsichtsrat sitzt, sei der Hauptmieter der gekauften Immobilien Zielpunkt. Sie selbst habe dem Deal nicht zugestimmt, so die Betriebsrätin.

Immobilienkauf: „Kein Zusammenhang mit Pleite“

Laut der Sprecherin der Pfeiffer-Unternehmensgruppe, Martina Macho, handle es sich bei dem Kauf um die "Optimierung des Immobilienportfolios des Unternehmens. Mit der Zielpunkt-Pleite hänge das geplante Immobiliengeschäft nicht zusammen, so die Unternehmenssprecherin.

Prüfung von Krida-Tatbeständen

Wie die „Wiener Zeitung“ am Samstag berichtete, lässt die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) eine Strafanzeige gegen Georg Pfeiffer und die verantwortlichen Geschäftsführer und Aufsichtsräte erstatten. Es geht dabei im Wesentlichen um Krida-Tatbestände. Was die Gewerkschaft aufregt, ist das Faktum, dass Pfeiffer durch diese Immobilientransaktion von der Verwertung der Zielpunkt-Filialen profitieren wird, obwohl er selbst das Unternehmen in die Pleite schickte.

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