Schlepperprozess in Linz

In Linz hat am Mittwoch ein Prozess gegen einen mutmaßlichen Schlepper begonnen. Der Bulgare versuchte im August 2015, Flüchtlinge durch Österreich nach Deutschland zu schleusen. Als ihn die Polizei stoppen wollte, durchbrach er mit seinem Wagen sogar Polizeisperren.

Ende August 2015: Die Polizei wollte auf der Westautobahn bei Linz einen weißen Kleintransporter aufhalten und kontrollieren. Doch der Fahrer gab einfach Gas. Die Polizeistreife nahm die Verfolgung auf. Mehrmals versuchten die Beamten den Wagen anzuhalten, bei Ansfelden (Bezirk Linz Land) durchbrach der Fahrer mit seinem Klein-Lkw auch eine Sperre.

Verfolgungsjagd zu Fuß

Erst auf der A25, der Welser Autobahn, im Gemeindegebiet von Pucking (Bezirk Linz-Land) endete die Verfolgungsjagd. Der 40-jährige Bulgare am Steuer des Klein-Lkw krachte gegen ein Polizeiauto, sprang aus dem Wagen und flüchtete noch zu Fuß. Wenig später gelang es den Beamten, den um sich schlagenden Mann festzunehmen.

20 Flüchtlinge für 5.000 Euro

Im nahezu luftdichten Kastenaufbau des Kleinlasters entdeckten die Polizisten auf einer Fläche von gerade einmal 6,6 Quadratmetern 20 Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Iran. Sie sollten vermutlich nach Deutschland geschleust werden. Pro Flüchtlinge kassierte der Bulgare 250 Euro, verdiente alleine für diese 20 Personen 5.000 Euro.

Bis zu fünf Jahren Haft

Vor dem Landesgericht in Linz musste sich der 40-jährige Bulgare am Mittwoch deshalb unter anderem wegen Schlepperei, fahrlässige Gemeingefährdung und Widerstand gegen die Staatsgewalt verantworten. Der Strafrahmen beträgt sechs Monate bis fünf Jahre.