Eisenbahnbrücke – Abriss im Mai 2016

Nachdem die Linzer in einer Volksbefragung für den Abriss der Eisenbahnbrücke gestimmt haben, soll im Mai 2016 mit dem Abbruch begonnen werden, so Bügermeister Klaus Luger (SPÖ) am Mittwoch.

Nach Lugers Fahrplan wird noch im Oktober das Vergabeverfahren für die Abbrucharbeiten, die im Mai 2016 beginnen werden, gestartet. Im Dezember 2017 soll mit dem Bau einer neuen Donauquerung begonnen werden, Mitte 2020 ist die Verkehrsfreigabe geplant. Der Streit um die 115 Jahre alte Stahlkonstruktion schwelt in Linz bereits seit Jahren.

Eisenbahnbrücke Linz, Donau

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Vier Jahre lang wird Linz an dieser Stelle ohne Brücke sein

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Nachdem SPÖ und Grüne den Abriss beschlossen hatten, erzwang eine sogenannte überparteilichen Plattform - unterstützt von ÖVP, FPÖ und NEOS - eine Volksbefragung dagegen. Diese fiel aber für die Beseitigung der Brücke aus. Nachdem im Vorfeld alle Fraktionen den Volksentscheid für bindend erklärt hatten, nehme er an, dass das weiterhin gelte, so Luger. Theoretisch hätten die Brückengegner nach der Kommunalwahl am Sonntag nämlich sogar eine Mehrheit im Gemeinderat.

Teile sollen erhalten bleiben

Der Abbruch dürfte ein schwieriges Unterfangen werden, weil der Schiffsverkehr nicht allzu sehr beeinträchtigt werden soll. Zudem gibt es Pläne, einen Teil der alten Brücke im neu entstehenden Hafenviertel als Lokal oder Ähnliches wiederzuverwenden. Daher muss der dafür benötigte Abschnitt besonders schonend abgebaut werden. Dieses Projekt ist allerdings mit Fragezeichen behaftet, denn es gibt noch keinen Finanzier oder Lokalbetreiber.

14.200 Pkws täglich

Derzeit fahren täglich bis zu 14.200 Pkws über die Eisenbahnbrücke. In der Stadt geht man davon aus, dass rund ein Drittel davon künftig über die Nibelungenbrücke ausweichen wird, ein weiteres Drittel über die Voest-Brücke, ein ganz kleiner Teil über die Steyregger Brücke. Der Rest der Fahrten wird entweder auf Öffis verlegt oder eingespart, erwarten Experten.

Projektsieger, Archtektenbüro Marc Mimram Paris

Stadt Linz

Das Siegerprojekt der Architektengruppe Marc Mimram, Paris

Lkw-Fahrverbot für neue Brücke

Die neue Brücke soll nicht nur Autos, Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung stehen, über die Donauquerung wird auch die geplante zweite Schienenachse der Straßenbahn führen. Lkws sollen über andere Routen geleitet werden, Luger denkt an ein Fahrverbot. Die alte Brücke ist nur eingeschränkt benutzbar, so kann wegen der geringen Breite immer nur ein Bus darauf fahren.

60 Millionen Euro für neue Brücke

Was die Kosten der Brücke betrifft, so will Luger noch mit dem Land verhandeln: Für die zweite Straßenbahnachse (180 Mio. Euro) gibt es ein Abkommen, wonach das Land 45 und die Stadt 55 Prozent zahlen. Der Bürgermeister hofft, dass der Bund ebenfalls zehn Prozent übernimmt, was den Anteil der Stadt reduzieren würde. Über die Aufteilung der Kosten für die Brücke (60 Mio. Euro) wurde bisher noch nichts vereinbart.

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